Polytrauma[Home]

Definition (n. Tscherne): schwere Verletzung in 2 von 4 der Körperhöhlen (Schädel, Thorax, Abdomen, Bewegungsapparat)

Vorgehen:

Um die sichere Behandlung eines Polytraumatisierten gewährleisten zu können, ist eine dafür ausreichende Infrastruktur erforderlich. Idealerweise wird nach Meldung der Anlieferung eines Polytraumatisierten über einen Schockraumfunk die notwendige Mannschaft benachrichtigt. Dazu gehören der Unfallchirurg mit Personal, Anästhesist mit Personal, ggf. Neurochirurg und Abdominalchirurg, Röntgenassistent ggf. mit Radiologen. Zur Ausstattung des Schockraumes gehört ein Beatmungsgerät, Ultraschall und Bildwandler. In erreichbarer Nähe befindet sich ein ausreichend schnelles CT. (s.a. PolytraumaManagement)

Diagnostik:

Innerhalb der ersten Stunde (golden hour) muß die Diagnose gestellt und die entsprechende Therapie eingeleitet sein. Während durch den Anästhesisten die Beatmung und Kreislaufstabilität sichergestellt werden, erfolgt zeitgleich erste klinische Untersuchung (GlascowComaScale?, peripher neurologische Ausfälle, Extremitäten frakturiert?, Becken stabil?) und weitere apparative Diagnostik durch Rö-Thorax, Rö-Becken und Rö-HWS, Sono Abdomen(freie Flüssigkeit?), des Herzens (Perikardtamponade). Hinweis auf eine relevante Blutung im Bereich des Beckens ergibt die klinische Untersuchung des Beckens. Frakturierte Extremitäten werden ruhiggestellt, sofern nicht bereits eine Ruhigstellung auf der Vakuummatratze sichergestellt ist. Bei V.a. weitergehende Verletzungen dann Spiral-CT von Thorax/Abdomen/WS. Bei intubiertem polytraumatisiertem Patienten empfiehlt sich die Durchführung einer "Traumaspirale", bei der in einem Zug das Schädelinnere, die HWS, Thorax und Abdomen beurteilt werden können. In der seitlichen Übersicht können gleichzeitig schwerwiegende Verletzungen der BWS und LWS ausgeschlossen werden. Dabei darf eine notwendige Therapie durch Überdiagnostik jedoch nicht verzögert werden. Periphere nicht kreislaufrelevante Verletzungen können z.B. bei V.a. auf eine abdominelle Organverletzung auch im weiteren Verlauf abgeklärt werden, Luxationen (z.B. Fußwurzelluxation?) sollten jedoch bei dem möglicherweise langzeitbeatmeten Patienten nicht übersehen werden.

Erstmaßnahmen im Schockraum: A: Airways, Anamnese, intubiert? HWS immobilisiert? B: Beatmung (peep 5-10 mbar, 20 bpm, ti 50%, TV<10 ml/kg) C: Zentraler Puls, RR?, Volumensubstitution

Intubation: mit

Substitution bei Blutverlust: im Notfall ohne Kenntnis der Patientenblutgruppe Konservenblutgruppe 0, pro 3 EK 1 FFP

Zu den chirurgischen Maßnahmen, die zur Kreislaufsicherung im Schockraum ggf. durchgeführt werden müssen zählt

s.a. Schädelhirntrauma, Thoraxtrauma, Abdominaltrauma, Beckentrauma, PolytraumaManagement


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