Thoraxtrauma[Home]

Beim letalen Verlauf bei Polytrauma ist das Thoraxtrauma in 25% d.F. Todesursache.

Diagnostik: Ultraschall, CT

Findet sich sonographisch ein Perikarderguß, der hämodynamisch wirksam ist, kann notfallmäßig die episternale Punktion erforderlich sein. Besteht im CT ein Kalibersprung der Aorta, liegt eine Aortendissektion vor, die je nach Gegebenheiten des Hauses interventionell radiologisch gestentet oder offen chirurgisch versorgt wird.

Indikation zur Notthorakotomie bei

Mediastinalemphysem

Hämatothorax

Spannungspneumothorax

Lungenkontusion: durch stmpfe Gewalteinwirkung kann Lungengewebe kontusioniert werden. Dabei kann es bis zu Zerreißungen von Lungenalveolen kommen. Röntgenologisch treten verzögert Verschattungen einzelner Lungenabschnitte oder ganzer Lungenhälften auf. Klinisch kann eine respiratorische Insuffizienz primär bestehen oder sich erst im Laufe von 24-36 h entwickeln. Bei Va Lungenkontusion ist deshalb die Kontrolle der arterielle Blutgase mehrmals täglich erforderlich. Eine Kontusionspneumonie kann sich sekundär entwickeln. Bei respiratorischer Insuffizienz wird mit Überdruck (PEEP) beatmetet und periodische die Lagerung gewechselt.

Lungenzerreißung: Kommt es beim Zerreißen von Lungengewebe zur Verletzung der pleura visceralis, entsteht ein Hämatopneumothorax. Wird die Pleura visceralis nicht verletzt, spricht man von einer zentralen Lungenruptur, ggf. ist dann die Hämoptoe der einzige klinische Hinweis für einen Lungenverletzung.. Ein intrapulmonales Hämatom zeigt sich röntgenologisch als flaue lokale Verschattung, ses kommt in 4-12 Wochen zur Resorption.

Der offene Pneumothorax führt zum Kollaps der betroffenen Seite und "Mediastinalflattern" und zu einer schweren Hypoxie. Die Therapie erfolgt entweder durch luftdichte Abdeckung der Wunde und Anlegen einer Thoraxdrainage und anschließender operativer Versorgung der Wunde in Intubationnarkose oder primär durch Intubation und Wundversorgung.

Sternumfraktur:

Als Begleitverletzung kann eine Contusio cordis (EKG, Enzymdiagnostik, Echokardiographie) und BWS-verletzungen auftreten. Die Therapie ist meist konservativ, nur in seltenen Fällen ist die Drahtcerclage oder Plattenosteosynthese erforderlich.

Tracheal- und Bronchusverletzungen:

Es handelt sich um seltene, meist durch Anpralltrauma (Lenkrad) verursachte Verletzungen. Es findet sich meist ein querverlaufender Riß der Hauptbronchien. Klinisch findet sich ein nicht drainierbarer Pneumothorax, ein ausgeprägtes Mediastinalemphysem und eine nicht behebbarer Atelektase. Die Diagnose wird bronchoskopisch gesichert.

Therapie: die chirurgische Versorgung einer Bronchusruptur erfolgt über eine antero- oder posterolaterale Thorakotomie im 5. ICR. Nach Anfrischen der Bronchusränder erfolgt die direkte End-zu-Endnaht mit atraumatischer verzögert resorbierbarem Faden der Stärke 2x0. Einzelknopfnähte in geringem Abstand ohne Durchstechen der Mukosa, ggf. Abdichten mit pleura mediastinalis.

Bei Verletzung der cervikalen Trachea erfolgt der Zugang über einen bogenförmigen Kragenschnitt über dem Jugulum, bei thorakaler Tracheaverletzung die Sternotomie. Es finden sich meist Längsrisse, die mit verzögert resorbierbarem Faden 2x0 versorgt werden. cave: häufig Läsionen des n. recurrens.

Herzverletzungen


Links: Thoraxchirurgie im WW2 - Bronchusruptur


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