Englisch
arrhythmia,dysrhythmia, disturbance of rhythm
Definition + Einteilung + Abkürzungen
Einteilungen:
- zu schnell
- zu langsam
- wechselnd zu schnell und zu langsam
- vom Vorhof ausgehend
- von der Kammer ausgehend
- akut aufgetreten
- einmalig
- persistierend
- rezidivierend
- chronisch
- mit kardialer Grunderkrankung
- ohne kardiale Grunderkrankung
- bedrohlich
- nicht bedrohlich
einzelne Formen:
- schnell atrial
- Sinustachykardie
- SVES = supraventrikuläre Extrasystolen = Vorhofextraschläge
- Vorhofflattern
- Vorhofflimmern
- Supraventrikuläre Reentrytachykardie zb WPW
- schnell ventrikulär
- VES = Ventrikuläre Extrasystolie = Kammerextraschlag
- multiform , bigeminusartig , 2er Salven = Couplets
- nicht anhaltende VT < 30 sek
- anhaltende VT = Ventrikuläre Tachykardie > 30 sek
- Kammerflattern
- Kammerflimmern
- langsam
- Sinusbradykardie
- Bradyarrhythmie
- Pausen weniger als 2,5 sek
- Pausen 2,5 - 5 sek
- Pausen > 5 sek
- SA Block = Block zwischen Sinusknoten und Vorhof
- AV Block = Block zwischen Vorhof und Kammer
- Kammerersatzrhythmus
- Carotissinussyndrom
- Asystolie = Herzstillstand
- schnell-langsam im Wechsel
- Bradykardie Tachykardie Syndrom
Sauber definierte Rhythmusstörungen , die Probleme bereiten können
- AV Block ,
- SA Block ,
- Sinusstillstand,
- Bradyarrhythmie + Pausen > 5 Sekunden
- VT ,
- Kammerflattern
- KammerFlimmern? ,
- Tachyarrhythmie ,
- SV Tachykardie,
- WPW ,
- AV Reentry
- hypersensitiver Carotissinus,
- PMinduzierte Tachykardie,
- SM Syndrom
Häufige Arten von Herzrhythmusstörungen
- Herzstolpern (Extrasystolen).
- Zusätzliche Herzschläge, die bei Menschen ohne bestehende Herzkrankheit meist harmlos sind.
- Herzrasen, Herzjagen (Tachykardie).
- Es kommt zur Beschleunigung des Pulsschlags, als extrem empfundenes Herzklopfen, möglicherweise Herzstechen, Schwäche- und Schwindelgefühl. Die Herzfrequenz steigt auf bis zu 200 Schläge in der Minute an. Dieses Herzjagen kann plötzlich auftreten und mehrere Minuten bis Stunden andauern.
- Vorhof-Flimmern oder -Flattern ist eine Rhythmusstörung, meist infolge einer organischen Herzkrankheit. **Es kommt zu sehr rasch aufeinanderfolgenden Impulsen an der Vorkammer des Herzens (Vorhof), ohne dass die Hauptkammern ausreichend mit Blut gefüllt werden. Die Herzklappe zwischen Vorhof und linker Hauptkammer öffnet und schließt nicht mehr richtig, es kommt zu immer rascheren Kontraktionen der Vorkammer. Der Herzmuskel hat keine Zeit mehr, sich ausreichend zusammenzuziehen, um den nächsten Pumpvorgang einzuleiten. Dadurch arbeitet das Herz insgesamt kraftloser. Der Puls ist unregelmäßig, der Blutdruck sinkt, es kann zu Blutgerinnseln kommen, auch ein Herzversagen oder ein Schlaganfall können die Folge sein. Das akute Vorhof-Flimmern ist eine ernste Krise, die vor allem bei älteren Menschen (ab ca. 65 Jahren) auftritt. Das Vorhof-Flimmern wird am EKG-Bild erkennbar, wenn der Erregungsimpuls mit Flimmerwellen statt mit den typischen Zacken abgebildet ist.
- Kammerflimmern:
- Wenn das Herz plötzlich mit einer Frequenz von mehr als 300 Schlägen pro Minute schlägt, kann es zu einem Kammerflimmern kommen. Durch unkoordinierte Impulse führt das Herz seine Kontraktionen nicht mehr voll aus. Da das Blut wird nicht mehr weitergepumpt wird, nennt man diesen Zustand auch funktionellen Herzstillstand.
- Kammerflimmern kann bei koronarer Herzkrankheit sowie im Laufe eines Herzinfarktes auftreten. Der Patient bricht plötzlich zusammen, es folgt Bewusstlosigkeit, durch mangelnde Blutversorgung kommt es zu einer Gerhirnschädigung. Ohne Notfallmaßnahmen (Defibrillation) verläuft das Kammerflimmern mit hoher Wahrscheinlichkeit tödlich.
- Herzblock oder AV-Block (Atrioventrikuläre Leitungsstörung):
- Der Herzschlag wird durch eine Störung der Erregungsleitung (AV-Knoten) verzögert. Die Weiterleitung des Erregungsimpulses von der Vorkammer zur Herzkammer kann verzögert oder ganz gehemmt sein. Je nach Grad der Verzögerung kann ein AV-Block ohne Symptome verlaufen oder, besonders altersbedingt, die Pumpleistung des Herzens stören und so zu verändertem Blutdruck, Schwindel, Benommenheit, Müdigkeit und Ohnmacht führen. Der AV-Block ersten Grades bedeutet eine Verlangsamung in der Erregungsleitung und kommt bei Pubertierenden und bei Sportlern vor, wobei diese Störung ohne gravierende Symptome auftritt. Ist die Weiterleitung des Impulses teilweise oder ganz gestört (AV-Block zweiten oder dritten Grades), dann muss ein künstlicher Herzschrittmacher eingesetzt werden.
- Sinusknoten-Dysfunktion bzw Vorhofdysfunktion (Sick-Sinus-Syndrom).
- Die natürliche Schrittmacherfunktion des Sinusknotens ist gestört oder blockiert. Der dadurch verlangsamte Herzschlag (unter 40 - 50 Herzschläge in der Minute) verursacht Müdigkeit oder Schwindel und Ohnmacht, zum Teil auch Verwirrtheit. Bei Dysfunktion des Sinusknotens kann die Herzfrequenz auch unabhängig von der körperlichen Aktivität schwanken. Das Sinusknoten-Syndrom tritt vor allem bei alten Menschen häufiger auf.
Epidemiologie + Ätiologie + Kosten
Rhythmusstörungen sind sehr häufig nur Symptom anderer Erkrankungen:
Begünstigende Krankheiten
Herzrhythmusstörungen werden zb begünstigt durch:
- Schilddrüsen-Fehlfunktion (Hormonüberschuss)
- Lungenerkrankungen (Asthma, Emphysem)
- eine durch Bluthochdruck ausgelöste Krise
- Schwere Infektionskrankheiten, Fieber
- Herzchirurgische Operationen
- Koronare Ischämie
Spezielle Ursachen:
- jugendlich
- erhebliche respiratorische Arrhythmie
- erheblicher Einfluß des vegetativen Nervensystems zB bei Aufregungen
- bis zu AV Blockierungen und f = 40 bei Sportlern noch normal
- angeboren bzw Erbfaktor wahrscheinlich
- Long QT Syndrom
- WPW Syndrom
- LGL Syndrom
- VES bei Hypertroph Obstruktiver Kardiomyopathie
- mechanisch
- durch zentralen Katheter
- durch Perikardtamponade
- durch Lungenembolie
- elektrisch
- bei Stromunfällen
- SM irritation bei Thermokautereinsatz
- toxisch
- Alkohol
- Nikotin
- Cocain
- im Entzug ( Tachykardie und VES )
- endokrin toxisch
- Hyperthyreose
- Phaeochromozytom
- medikamentös
- Digitalis
- AV Blockierungen
- seltener Tachykardien
- Sympathikomimetika
- Dopamin,Dobutrex,Wincoram,Suprarenin
- Beta Mimetika ( Asthma und Tokolyse )
- Theophylline
- Lokalanästhetika
- Antiepileptika
- Hochdruckmittel mit Herzbremsung
- Isoptin,
- Betablocker,
- Catapressan,
- Dilzem
- Proarrhythmische Eigenschaften der Antiarrhythmika selbst
- zb Torsades des Pointes bei Chinidin
- autoimmun entzündlich
- infektiös entzündlich
- zB AV Block bei der Borreliose
- unbekannt entzündlich
- zB Sinustachykardie und AV Blockierung bei Myokarditis
- ischämisch
- zB AV Block beim HWI
- zB VES Salven bei HI
- zB VT bei HI
- zB KF bei HI
- bei vergrößerten Vorhöfen
- neurogen bei Hirndruck zb SAB Blutung
Pathologie
Symptome und Klinik
Viele Rhythmusstörungen werden von den Patienten überhaupt nicht bemerkt.
Einige Patienten bemerken Extraschläge insbesondere an dem kräftigen Nachschlag
Einige Patienten zB mit WPW Syndrom bemerken genau den Anfang ihrer Rhythmusstörung und das Ende
Bei einigen Rhythmusstörungen bemerkt man Blutdruck- und Kreislaufprobleme zb bei VT und HI ( larvierter Kreislaufschock)
Kardialen Synkopen gehen oft leichtere Schwindelzustände voraus, da häufig schon vorher kürzere Pausen auftreten oder auch
kürzere VT Episoden da sind.
Es gibt aber auch kardiale Synkopen bei zugrundeliegender Rhythmusstörungen aus dem völligen Wohlbefinden heraus und
ohne Vorwarnung durch leichtere Schwindelzustände.
"Ein Ereignis ist kein Ereignis" . Es sei denn das erste Ereignis hatte bereits gravierende Folgen. ( Tod , Kreislaufschock ,
Verletzung durch Sturz) allerdings sollte man trotzdem versuchen auch ein einzelnes Erreignis vernünftig abzuklären.
Ganz gut brauchbar zur Erkennung von Herzrhythmusstörungen sind auch Blutdruckmeßgeräte . Der Patient merkt beim
Blutdruck messen , das sein Herz zu schnell, zu langsam oder unregelmäßig ist, da daß Blutdruckmeßgerät auch den Puls von
Schlag zu Schlag oder über einige Schläge gemittelt anzeigt.
Diagnostik '
Anamnese
sehr wichtig
so kann man bei einer Tachykardie mit breitem Kammerkomplex ohne sicher erkennbare P-Wellen , aus der Angabe eines
schon früher stattgehabten Herzinfarktes, sehr sicher die Diagnose einer VT stellen.
Anamnesefragen:
Haben Sie große Mengen Kaffee oder Tee getrunken oder mehr als gewöhnlich geraucht?
ja ? Vielleicht wird die Rhythmusstörung durch Koffein oder Nikotinmißbrauch verursacht.
Stehen Sie unter starkem psychosozialem Streß?
ja ? Psychosozialer Streß kann bisweilen Herzjagen verursachen.
Fällt Ihnen ein unerklärlicher Gewichtsverlust auf?
Ja ? Vielleicht liegt eine Schilddrüsen-Überfunktion vor
Wurde bei Ihnen eine Herzkrankheit (z.B. eine Herzinsuffizienz) festgestellt?
Fühlen Sie sich plötzlich sehr unwohl, und schlägt Ihr Herz irrsinnig schnell (im Sinne eines Flatterns oder Flimmerns)?
ja ? Es liegt sehr wahrscheinlich ein Notfall vor ! Schnellste Einweisung in eine Klinik ist dringend ratsam , Rufen Sie den
Notarzt mit Tel 19222
Leiden Sie bisweilen unter Herzstolpern, einer Verlangsamung des Herzschlags oder unter sonstigen Störungen des
Herzrhythmus?
Wie oft hat sich die Herzrhytmusstörung schon ereignet ?
1 * , 2 * oder rezidivierend
Wie lange hat die Rhythmusstörung gedauert ?
Waren Sie bewußtlos ?
Mußten sie sich hinsetzen oder legen ?
Wurden Ihre Beschwerden nach dem Hinlegen besser ?
Sind sie auf dem Boden liegend wieder aufgewacht ?
Zu welcher Tageszeit ist die Rhythmusstörung aufgetreten ?
Was haben sie da gerade gemacht ?
Haben Sie vorher gegessen ?
Haben Sie vorher Alkohol zu sich genommen ?
Haben Sie ihren Kopf oder ihren Hals vorher gerade stark bewegt ?
Haben Sie sich vorher angestrengt ?
Hat eine zweite Person die Rhythmusstörung miterlebt ?
Wann ist die Rhythmusstörung zuletzt aufgetreten ?
Haben Sie sich dabei verletzt ?
Läßt sich die Rhythmusstörung provozieren ?
durch Hyperventilation , durch Kopfdrehung , durch Anstrengung ?
Begleitsymptome
Kam es im Zusammenhang mit der Rhythmusstörung oder schon vorher zu starkem Schwindel ?
welche Tabletten nehmen Sie ein ?
Hatten Sie kurz vor der Synkope schon leichtere Schwindelerscheinungen ?
Schlägt ihr Herz eher langsam oder schnell ?
Haben Sie eine vorbestehende Herzerkrankung ?
Herzinfarkt, , Herzfehler , Herzmuskelschwäche , Herzmuskelentzündung ?
Ist bei Ihnen schon einmal ein Herzkatheter durchgeführt worden ?
Ist bei Ihnen schon mal ein Langzeitekg gemacht worden wenn ja , wann und mit welchem Ergebnis ?
Ist bei Ihnen schon einmal über einen Herzschrittmacher diskutiert worden ?
Hatten Sie im Zusammenhang mit der Synkope Luftnot oder ein Brennen in der Brust ?
Haben Sie schon einen Herzschrittmacher implantiert bekommen ?
( Carotissinussyndrom?)
Wird Ihnen bei Kopfdrehungen schwindelig ?
Wird ihnen beim Friseur oder beim Krawattenbinden schwindlig ?
Wird Ihnen beim Rasieren schwindelig ?
Tritt dieser Schwindel oder diese Anfälle verstärkt in aufrechter Körperhaltung, gewöhnlich im Stehen, auf ?
( Medikamentöser Einfluß ?)
Trat Ihre Rhythmusstörung im Zusammenhang mit der Einnahme von Medikamenten ein ?
Welche Medikamente nehmen Sie ein und wann ?
Tritt die Rhythmusstörung immer vormittags auf ?
Ist die Rhythmusstörung ihrer Meinung nach in Zusammenhang mit der Einnahme von Tabletten zu sehen ?
Körperliche Untersuchung
- RR
- Puls
- Pulsdefizit
- Herzgeräusche
- Atmung
Labor
- Kalium , Magnesium, Natrium , Calcium
- Exsikkose ? , Kreatinin
- CRP oder Leuko Anstieg ?
- Troponin oder Myoglobinanstieg
- Medikamentenspiegel: zB Digitalis, Antiepileptika etc Digoxin , Digitoxinspiegel , Theophyllinspiegel
- Antiarrhythmikaspiegel , Antiepileptikaspiegel
Weitere diagnostische Verfahren:
- Standard:
- EKG ,
- Belastungsekg
- ein AV-Block 2 oder 3 zeigt sich manchmal besonders deutlich unter Belastung
- Langzeitekg
- Echo
- Monitoring mit Speicher
- Langzeitekg unter Therapie mit 3 * 10 mg Valium und Bettruhe
- zur Ausschaltung von psychosomatischen Einflüßen auf das Herz )
- Carotisdruckversuch
- Spezialuntersuchungen:
- Sinusknotenerholungszeit
- Medikamententest
- zb Ajmalintest
- zB Atropintest
- Ösophagusableitung
- Eventrekorder
- Medtronic implantierbarer Eventrekorder
- Vorhofableitung
- programmierte Stimulation
- EPU = Elektrophysiologische Untersuchung
- HIS Bündel EKG
- Mapping bei VES Salven
- Mapping bei WPW
- Magnetokardiogramm zur Lokalisation akzessorischer Bündel
- Herzkatheteruntersuchung zum Ausschluß einer Koronaren Herzerkrankung
- Herzmuskelbiopsie zum Ausschluß Myokarditis
- Differential Diagnostik
Bilder
E http://www.almeda.de/almeda/media_img_so/0,1884,24204,00.html
allgemeine Bilder
Bild von AV Block 3
Bild von Pause > 6 sek
Bild von Ventrikulärer Tachykardie
Bild von KF
Bild von SM , ICD
Therapie
- Unspezifische Therapie
- Sauerstoff ist meist ein gutes Antiarrhythmikum
- ZVK zurückziehen , wenn zu weit im Herz
- Elektrolytstörungen ausgleichen
- Medikamentenüberdosierungen beenden
- Exsikkose oder Überwässerung therapieren
- Koronarischämie therapieren
- Herzinsuffizienz therapieren
- Endokrinologie bremsen zb Hyperthyreose
- Entzugserscheinungen therapieren
- Fieber senken
- Antibiose bei bakterieller Myokarditis zb Borrelien
- Cortison bei autoimmunen Entzündungen zb Perikarditis
- Psychostress dämpfen zb mit Diazepam
- Psychostress auf Dauer mit körperlichem Ausdauertraining ausgleichen.
- Spezifische nicht medikamentöse Therapie
- elektrische Kardioversion
- Defibrillation
- ICD
- transvenöser intracardialer Defibrillator
- SM = Schrittmacher:
- Externer SM
- Passagerer SM
- VVI = Ein Kammerschrittmacher
- VVIR = Aktivitätsgesteuerter SM (R = Rate Response )
- AAI = Vorhofschrittmacher
- AAIR
- DDD = Zweikammer SM zB bei AV Block
- Hiss Bündel Ablation
- Katheterablation akzessorischer Bahnen bei WPW
- AV Knoten Modifikation bei AV Reentry Tachykardie
- Pulmonalvenenablation bei Vorhofflimmern
- Medikamentös spezifisch ( nur eine Auswahl !!)
- Unterscheide AKUT und LANGZEIT Therapie
- Bremser = im allgemeinen Herzfrequenz senkend
- Xylocain = Lidocain nur iv
- Rytmonorm iv + oral
- Tambocor iv + oral
- Mexitil iv + oral
- Sotalex iv + oral
- Cordarex = Amiodaron iv + oral
- Gilurytmal iv + oral
- Chinidin ( Nur als Cordichin )
- Betablocker
- Magnesium ( wirkt wie Calciumantagonist)
- Isoptin , Dilzem , Catapressan , Alpha Methyl Dopa
- Digitalis
- Kombinationen zB Betablocker und Amiodaron
- Anheizer = im allgemeinen Herzfrequenz steigernd
- Itrop
- Atropin
- Alupent ,
- Theophylline
Einteilung der Antiarrhythmika im engeren Sinne nach Vaughan Williams
- Gruppe I: Natriumkanalblocker (Membranstabilisierung durch Hemmung des raschen Natrium-Ausstroms)
- a. z. B. Chinidin
- b. z. B. Lidocain
- c. z. B. Propafenon
- Gruppe II: Betarezeptorenblocker (Verminderung der Katecholaminstimulation am Herzen durch kompetitive Hemmung am kardialen Rezeptor)
- Gruppe III: Kaliumkanalblocker (z. B. Amiodaron)
- Gruppe IV: Calziumantagonisten vom Verapamil-Typ
Klasse
EKG Effekt
elektrophysiologische Wirkung
Stoffe (Beispiele)
I
membranstabilisierende Antiarrhythmika
IA
QRS verlängert, Q-T
verlängert
verlängerte Aktionspotentialdauer und effektive
Refraktärperiode
Quinidin, Procainamid
IB
Q-T verkürzt
verkürzte Aktionspotentialdauer und verlängerte
effektive Refraktärperiode
Lidocain, Tocainid,
Mexilitin
IC
QRS stark verlängert
Dauer des Aktionspotentials und effektive
Refraktärperiode kaum beeinflußt
Flecainid,
Propafenon;
II
Herzfrequenz reduziert
P-R verlängert
Betarezeptorenblocker
Metoprolol
III
Q-T verlängert
repolarisationsverlängernde Antiarrhythmika,
verlängerte Dauer des Aktionspotentials
Solatolol, Amiodaron
IV
Herzfrequenz reduziert
P-R verlängert
Calciumantagonisten
Verapamil, Diltiazem
Gerinnung:
rezidiv Vorhofflattern:Marcumar oder Heparin
Vorhofflimmern mit großem Vorhof: Marcumar oder Warfarin
auch ASS möglich ?? nein !
Basismaßnahmen
den Patienten hinlegen
iv Zugang legen
zu Grunde liegende Herzerkrankung behandeln
Bewegungsmangel vermeiden,
Überdosierung von Medikamenten vermeiden
Digitalisindikation überprüfen
Unnötige Medikamente vermeiden
Immer den Doktor fragen , ob er den Stoff auch selber einnehmen würde
Nur sauber überprüfte Medikamente einnehmen
Alkohol vermeiden
Nikotin vermeiden
tragbares Telefon dabei haben
( Alptraum irgendwo zu liegen und nicht mehr auf zu können )
evt SM oder AICD implantieren
Verlauf
Eine Rhythmusstörung , bei der sich ernsthafte Ursachen wie Herz-, Gehirn- und sonstige Erkrankungen ausschließen lassen, hat eine günstige Prognose, auch wenn sich die Ursache im nachhinein oft nicht abklären läßt.
( wie läßt sich diese Aussage belegen ?)
Tritt bei einem herzkranken Patienten aus ungeklärtem Grund eine Rhythmusstörung auf, ist das im Zweifelsfall ein schlechtes Zeichen und verdient eine sorgfältige Untersuchung.
Verbesserung der Prognose durch die Behandlung ?
Die akute Therapie bedrohlicher Herzrhythmusstörungen ist unbestreitbar sinnvoll. In der Diskussion ist vielleicht noch, welche Maßnahme oder welches Medikament als erstes zu wählen ist.
0a.Die Wirksamkeit der Schrittmachertherapie zB bei AV Block 2-3 ist unbestritten.
1.Wirksamkeit der Therapie immer am Patienten selbst überprüfen
2. Es gibt nur wenige aussagekräftige prognostischen Studien über die Langzeittherapie mit Antiarrhythmika ( CAST ,
ESVEM). Betablocker und ACE Hemmer sind in der Langzeittherapie zB nach HI unbestritten sinnvoll.
3. Gibt man ein Antiarrhythmikum langsam iv sollte man sich immer 5 - 10 min Zeit nehmen und sich nach der Gabe die
Rhythmusreaktion am Monitor
ansehen , bzw den Trend im Speicher.
4.Eine blinde Antiarrhythmikagabe iv ohne Monitorüberwachung ist mit Vorsicht zu genießen
Mortalität
Fälle
- Kardiologie Fallbeschreibungen,Alan Mackintosh edition medizin
- Fall 4 : Kardiale Synkope ja oder nein
- Fall 8 : Digitalisüberdosierung mit f = 32
- Fall 19: AV Block 3
- Fall 24: Asystolie nach paroxysmalem Vorhofflimmern
- Fall 26: AV Block , Schrittmachersyndrom nach VVI implantation
- Fall 31: Kardiale oder cerebrale Synkope
- Fall 34: Xylocainüberdosierung
- Fall 41: paroxysmale Tachykardien bei Mitralklappenprolaps
- Fall 46: Bradykardie pathologisch ?
siehe auch http://home.t-online.de/home/0926161717-0004/herzrhyt.htm
Aufgrund der hohen Zugriffsquote auf diese Seite wäre eine optische Überarbeitung und übersichtlichere Textdarstellung wünschenswert. Mit freundlichen Grüßen - KarstenKnizia
Übrigens, heißt es nicht Herzrhythmusstörungen?
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