Kommunikation |
||||||||
Home Neues TestSeite Forum Suchen Teilnehmer Communities Ordner Index Hilfe Einstellungen Ändern |
OnlineKommunikation ist anders als die normale Kommunikation (FaceToFace). Die OnlineKommunikation beruht auf dem geschriebenen Text und es fehlen viele nonverbalen Elemente und Zusatzinformationen, die uns im realen Leben die Kommunikation erleichtert. Sprechen wir mit einem Mann oder einer Frau? Jung oder Alt? Einem Schüler oder einem Universitätsprofessor? Zu jemand der lächelt oder zornig ist? Im normalen Leben haben wir diese Informationen und berücksichtigen sie. Online haben wir sie nicht und sie fehlen uns. Menschen erwarten, dass ihr Engagement oder ihr Status respektiert wird, obwohl dafür die Grundlagen und Informationen fehlen. Weil sie uns fehlen, treffen wir Annahmen und haben Erwatungen, die - wenn sie nicht geteilt werden - zu Missverständnissen und Verärgerungen führen können. Die Probleme der OnlineKommunikation können teilweise beseitigt werden. Je mehr man rein textuell kommuniziert, desto mehr lernt man, wie wichtig es ist, sich klar auszudrücken, um verstanden zu werden. Jeder normale Satz besitzt, je nach Empfänger, eine unerhörte Streuwirkung von Interpretationen. Online kennt man den Empfänger nicht und kann sich nicht spezifisch auf das gegenüber einstellen. Umgekehrt kann jeder Satz, den man als Empfänger aufnimmt, aus verschiedenesten Situationen, Einstellungen, Hintergründen und Gefühlen geboren sein. Nur ein Hellseher könnte auf Anhieb zu korrekte Interpretationen kommen. Man kann aber lernen zwischen den Zeilen zu lesen und Erfahrungen aus vielen Kommunikationsversuchen verbinden, um letztlich zum Kern der Botschaften vorzudringen.
Technische Unterscheidungen:
Ich denke Kommunikation findet deswegen statt, weil sie dem beteiligten Individuum einen materiellen oder immateriellen Vorteil bringt. Dies kann durch Information oder Feedback ohne dauerhafte Beziehung geschehen, es kann auch Ausdruck von Emotionen oder Herstellung von emotionalem Gleichklang sein. Oft entstehen daraus dauerhafte Beziehungen in Form von Kooperationen oder Gemeinschaft(en). Kontext. Kommunikation ohne gemeinsame Voraussetzungen - eine beiden Seiten bekannte Sprache, Verständnis der gegenseitigen Positionen und Interessen - ist sehr mühsam. Alle übertragenen Daten (z. B. Wort, Satz, Bild, Melodie) haben den Charakter von Abkürzungen (Signalen, Symbolen, Repräsentationen) und gewinnen erst vor dem kompletten kulturellen und persönlichen Hintergründe der beteiligten Individuen (Kontext) eine konkrete Bedeutung. Der Aufbau und die Pflege dieser gemeinsamen Basis ist eine Leistung der Gemeinschaft. Vorteil. Von Vorteilen zu sprechen ist unpopulär, aber schon die sinnliche Wahrnehmung der Welt - als Vorstufe der Kommunikation (beginnend bei den einfachsten Mikroorganismen) - entspringt einer potentiellen Nützlichkeit, bringt einen Vorteil. Der Vorteil kann materiell oder immateriell sein, er gibt dem Indivuum Energie in verschiedensten Form, er dient damit der Lebendigkeit und der Entfaltung des Individuums. Sprache erscheint als Erfindung mit dem Effekt, effiziente Kommunikation zu ermöglichen, in der Folge Kooperation und die Bildung von Gemeinschaft zu erleichtern. Natürlich ist damit nicht nur Text gemeint, sondern genauso Bild-, Ton- oder Körpersprachen, selbst der Schwänzeltanz der Bienen. Getragen, gepflegt und weitergegeben werden solche Erfindungen immer im Rahmen einer Gemeinschaft. Ohne pflegende Gemeinschaft geht Kultur und Sprache verloren. Damit erscheint mir der Bogen zum Wiki gespannt. Wiki ist Kommunikation. Wiki kann spielerisch sein, es darf und soll aber auch um persönliche und gemeinschaftliche Vorteile gehen. Es geht um Lebendigkeit und die Entfaltung von Individuen. Es geht um eine neue Kultur als Hintergrund für erfolgreiche Kommunikation, die Freude und Lust auf mehr macht. Es geht um Gemeinschaft, die in der Lage ist Individuen zu stärken und gleichzeitig zu integrieren, eine Kultur hervorzubringen und zu pflegen. Wiki soll - meiner Meinung nach - keine Ideologie sein. Gründer und Online-Communities sollen autonom ihre Wege gehen können, frei ihre Werte und Ziele und Regeln wählen - allein die Realität des relativen Erfolges wird uns zeigen, wer die richtige Wahl getroffen hat - und uns die Möglichkeit geben, daraus zu lernen. -- HelmutLeitner
Dass der Sinn der Kommunikation primär die Erhöhung der Lebenschancen sein soll, dem stimme ich nicht zu. Für mein Verständnis ist der primäre Sinn der Kommunikation Freude auszudrücken!
Helmut,dieses verbreiten Absoluter Wahrheiten kreide ich dir an und es macht mich jedes mal sauer,denn ich glaube nicht das gerade du als Gründer ständig diese Fehler machen solltest! -- ErnstGruber
Ich werde hier wohl noch auf deine Fragen antworten dürfen oder willst du lieber ja und Amen hören?~ErnstGruber Ernst Du hast nur Deine Befindlichkeit kund getan, die sich aus einem Dogma speist. Zum Verständnis lies - wenn es Dir nicht als eine Zumutung erscheint, was es wahrscheilich tun wird - das - FranzNahrada (2008)
Kommunikation, reduziert betrachtet, ist der Austausch von Information und Stimmungen (Gefühlen)zwischen einem Sender und einem Empfänger, wobei die Individuen ihre Rollen tauschen können. Dieser Informationsaustausch ist zunächst zweckfrei, was nicht mit nutzlos gleichzusetzen ist.
ErnstGruber hat also durchaus recht, wenn er sagt, dass Kommunikation ein Ausdruck von Freude ist (sie kann aber auch Trauer ausdrücken!). Wäre es denkbar, dass wir mit der Kombination beider Betrachtungsweisen dem schillernden Wesen der Kommunikation etwas näher kommen könnten? 13.12.2003 - GerhardSiegwart Oh Gerhard, ich wünscht ich hätt' die Schnauze gehalten und dich allein sprechen lassen. Du machst das viel, viel besser. Sorry an alle. Ausnahmsweise ohne Timestamp und damit Scham bekundend. -- MattisManzel
Gerhard,ich glaube das Kommunikation alles beinhaltet,doch der Funke der sie auslöst hat meiner Meinung nach nichts,mit Darwinistischer Überlebensstrategie zu tun!
Mattis,zu deinem Text unten,Sprache ist meiner Ansicht nach nicht der trennende Faktor,wie du an der Diskussion mit Helmut und mir sehen kannst,ist das Kerntrennende eher im Bereich von Weltanschauungen zu finden die zu Absolutismen erstarrt sind.
"Normale" Offline-Kommunikation ist die traditionell seit der Bildung von Sprache gebräuchliche direkte verbale Kommunikation. Information wird dabei realtime übertragen. Sowohl der Inhalt der gesprochenen Sprache (das was), als auch die parasprachlichen Informationen (das wie, also z.B. "mit ironischem Unterton", "kochend vor Wut", ...) werden realtime übertragen, das heißt im Moment des Geschehens ist die Information verfügbar und ggf. kann ein Kommunikationspartner diese Information decodieren (Sprache und Parasprache sind codierte Information) und also verstehen. Vom Moment ihrer Gegenwärtigkeit ab allerdings ist die Information nicht länger verfügbar, sie ist verflogen. Die Erinnerung der Kommunikationspartner ist nun der Ort des Wirkens der Information und dort lässt sich gemeinsam auf sie aufbauen, indem die Kommunikation fortgeführt wird. So wurde und wird es gemacht mindestens seit einigen zehntausenden, wahrscheinlich seit einigen hunderttausenden, möglicherweise gar seit einigen Millionen von Jahren, das weiss ich nicht so genau. Die Trennung in Sprache und Metasprache ist eine (verkomplizierende) Gedankenbrücke, um Kommunikation als Gegenstand zu begreifen - in "normaler" Kommunikation hingegen findet eine solche Trennung im Bewusstsein üblicherweise nicht statt. Nun fingen irgendwann Menschen an, Sprache aufzuzeichnen (zunächst ohne Parasprache - schriftlich -, dann mit Parasprache - Ton, Bildaufzeichnung). Dies geschah - relativ gesehen zu den hundertausenden von Jahren, die zuvor direkt und verbal kommuniziert worden war - "vor kurzem". Schrift (und auch andere Formen der Aufzeichnung) ist eine Methode zur Auslagerung von Erinnerung. Binkaufszettel, Big Goethe seine Werke, Büchereien, Newsgroups und Wikis sind exteriorisierte Gehirne. Die Spezies Homo sapiens ist derzeit die einzige Art in der uns bekannten Welt, die im großen Stil zur Auslagerung ihres Gehirninhalts in der Lage ist, und hierin liegt unsere (derzeitige) Überlegenheit begründet. Seit der Mensch fähig ist, zu schreiben, seit Geschriebenes, seit Geschichten, seit Geschichte existiert, ist unsere Überlegenheit radikal gestiegen - mit der Folge einer einzigartigen Explosion der menschlichen Bevölkerung auf diesem Planeten. Schrift hebt die zeitliche und räumliche Voraussetzung, die für erfolgreiche direkte verbale Kommunikation Bedingung ist, auf. Schrift wird verschiedentlich genutzt: Einkaufszettel usw. Briefwechsel sind Beispiele für schriftliche Kommunikation, die "normaler" verbaler Kommunikation, also dem Gespräch, nahekommen. Die Bedeutung von gesprächsartiger schriftlicher Kommunikation war bislang vergleichsweise geringfügig (Voltaire schrieb gute zwanzigtausend Briefe in seinem Leben - was hätt ich dem Mann gern ein Wiki zu Verfügung gestellt). Mit der Erfindung von email mussten sich plötzlich keine Briefträger mehr die Hacken abrennen, um das ganze halbwegs flüssig zu halten, und siehe: gesprächsartige schriftliche Kommunikation boomt. Chat- und Newsgroups taten ihr übriges. Schrift ist praktisch, wenn man sich gemeinsam etwas ausdenkt, eine Verfassung zum Beispiel. Etwas wird schriftlich formuliert und dann wird der Text gemeinsam über direkte verbale Kommunikation (im Parlament) weiterentwickelt. Die Kombination der Präzision und Zeitunabhängigkeit von ausgelagerten Gedanken und die Flüssigkeit und der Informationsreichtum (Parasprache) von direkter verbaler Kommunikation führte dazu, dass Menschen so überlegen sind, wie sie es heute (noch) sind. Es bleibt aber die räumliche Abhängigkeit, die direkter verbaler Kommunikation zu eigen ist (das Telefon hebt diese unter Verlust eines Teil der Parasprache nur unzureichend auf/außerdem ist das Medium durch zu viele blockiert, die sich daran eine goldene Nase zu verdienen suchen ? nervöse Zuckungen einer Menschheit, für die es zunehmend eng wird auf Mutter Erde). Newsgroups kleistern einen Brief an den anderen. Sie sind nachgebildete direkte verbale Kommunikation. Geht?s um was Größeres, muss man sich erinnern, was man vor fünf Minuten gesagt hat, bzw. im Thread nachlesen was man zuvor geschrieben hat. Wikis gleichen diesen Nachteil aus, denn hier ist sowohl gesprächsartige schriftliche Kommunikation möglich, als auch eine gemeinsame Arbeit an einer Textessenz (auf MeatBall wird dies eindrucksvoll praktiziert). Um diesen intellektuellen Wutanfall für jetzt abzuschließen noch folgendes obendruff: Sprachen (also Holländisch, Turkmenisch, Tamahaq usw.) sind regionale Färbungen eines Codes zur Übermittlung von Information. Ihre gleichzeitige Nutzung bei der Diskussion eines Gegenstands auf wiki ist möglich, wird jedoch bisher nicht in erwähnenswerter Weise betrieben. Ich meine, dass der uns (Menschen) so offensichtlich teilende Faktor Sprachen über Wiki in einen aus Menschen gebildeten Inhaltsfilter umgemünzt werden könnte. Siehe dazu http://www.emacswiki.org/cgi-bin/community-de/PartialTranslation -- MattisManzel
OrdnerKommunikation
| |||||||