benigne Schilddrüsenerkrankungen |
Hyperthyreose:
Präoperativ wird solange thyreostatisch behandelt, bis Euthyreose eingetreten ist. Die hochdosierte Jodidvorbehandlung (Plummerung) führt durch Drosselung der Schilddrüsendurchblutung zu deutlicher Volumenminderung. Die Operation sollte dann innerhalb von 10 Tagen erfolgen. Bei jodinduzierten Thyreotoxikosen, thyreotoxischen Krisen oder schweren Nebenwirkungen einer thyreostatischen Therapie kann die OP auch im hyperthyreoten Zustand erforderlich sein.
Struma nodosa:
Alternative Behandlungsverfahren: Im beginnenden Frühstadium oder bei Kontraindikationen zur operativen Therapie kann Jodid und Schilddrüsenhormon gegeben werden. Bei autonomen Adenomen ohne Malignitätsverdacht kann eine Radio-Jod-Therapie durchgeführt werden. Die autonome rezidivstruma sollte primär mit Radio-Jod behandelt werden, sofern keine Verdrängungserscheinungen oder Malignitätsverdacht vorliegen.
Rezidivprophylaxe nach Strumektomie:
Komplikationen
Eine symptomatische Nebenschilddrüsenunterfunktion wird durch Kalziumgabe ausgeglichen, falls dies nicht ausreicht, ist die Gabe von Vitamin D3 (Tagesbedarf 0,5-2,5mg/d oder 20.000-100.00E in steigender Dosierung) erforderlich. Calcitrol ist 1000fach potenter als Vitamin D und kürzer wirksam (1-2 Tage) und dadurch besser steuerbar. Die Hauptdomäne ist die Einstellungsphase des Hypoparathyreoidismus.
Juristischer Hinweis: Bei Resektion beider Schilddrüsenseiten ist zunächst die Seite mit dem ausgedehnteren Befund zu operieren. Kann hier der n.recurrens nicht dargestellt werden, so ist die zweite Seite in einer 2. Sitzung nach Nachweis der Unversehrtheit des n.recurrens auf der zuerst operierten Seite zu operieren, da eine mögliche beidseitige n.recurrens-Schädigung eine ungleich höhere Belastung darstellt, als eine einseitige Schädigung. Norddeutsche Schlichtungsstelle