Therapie des Vorhofflimmerns
Akute Therapie
- Abwarten , zb unter Monitorkontrolle
- Elektrische Kardioversion
- Tambocor iv
- Magnesium iv
- Betablocker oder Isoptin iv
- Sedierung, "Valium ist ein gutes Antiarrhythmikum"
- Therapie mit Isoptin - Digitalis
- Cordarex iv
- Therapie mit Cordichin ( früher gern angewandt)
Vergleich Elektrische Kardioversion - medikamentöse Kardioversion ( zb iv Tambocor)
- Elektrischer Kardioversion
- Vorteile
- sofort wirksam
- höchste Wirksamkeit
- bei hämodynamisch instabilen Pat. auch anwendbar
- Todesfälle sehr selten
- Nachteile
- Kurznarkose notwendig
- angeblich höheres thromboembolisches Risiko
- Auslösung von Kammerflimmern möglich
- falls keine Synchronisation
- schriftliche Einverständnis notwendig
- Medikamentöse Kardioversion
- Vorteile
- geht schnell und einfach
- keine schriftliche Einverständnis notwendig
- ( warum eigentlich nicht ?)
- keine Kurznarkose notwendig
- kann der Patient in Tablettenform zur Not selbst machen
- Nachteile
- Todesfälle bei hämodynamisch schlechten Patienten
- Wirksamkeit geringer
- negativ inotrop
- Proarrhythmien (akut sehr selten)
- wirkt nicht sofort
- thromboembolisches Risiko
- ( höher als beim Spontanverlauf ?)
Die Gefährlichkeit der elektrische Kardioversion wird tendenziell überschätzt , die der medikamentösen Therapie eher unterschätzt.
Falls kein Schaden aufgetreten ist, gilt : Einmal ist keinmal
Vorhofflimmern oder -flattern erstmalig
- Ursache suchen und behandeln , SR wieder herstellen, keine Dauertherapie
Rezidivierend Vorhofflimmern oder -flattern
- SR anstreben ,
- versuchen herauszufinden , wann der Anfall kommt
- Selbstmedikation des Anfalls anstreben
- Was reduziert die Zahl der Anfälle ?
- ASS oder Marcumar als Antikoagulation
- je nach Häufigkeit der Anfälle
- und je nachdem ob kardiale Grunderkrankung vorliegt
Vorhofflimmern oder - flattern seit Jahren ,
- ohne kardiale Grunderkrankung
- normale Kammerfrequenz anstreben , ASS, evt ACE Hemmer
- mit kardialer Grunderkrankung
- normale Kammerfrequenz anstreben , Marcumar
Vorhofflimmern oder -flattern seit Jahren
- zusätzlich phasenweise tachyarrhythmisch ,
- phasenweise bradyarrhythmisch + Pausen
- Herzschrittmacher zb VVIR , Eigenfrequenz mit Betablocker , Digitalis und/oder Isoptin senken.
- Antikoagulation mit ASS oder Marcumar
Neuere Ansätze
- Cordarex Dauertherapie ( oft in Kombination mit Betablocker oder ACE Hemmer )
- Vorhofentlastung mit Betablocker und ACE Hemmer
- DDD Herzschrittmacher mit Antitachykarden Vorhof Therapiemöglichkeiten zn AT500 von Medtronic
- funktioniert besser bei Vorhoflattern
- Maze Operation zb nach Mitralklappenoperation
- Elektrophysiologische Untersuchung + Ablation der Pulmonalvenen
- Katheterablation (nicht Pulmonalvenen):
- Vorhofflimmern läßt sich manchmal durch Katheterablation kurativ behandeln, bei denen
- eine akzessorische Leitungsbahn,
- eine AV-Knoten-Reentry-Tachykardie,
- typisches Vorhofflattern oder eine ektope atriale Tachykardie alleiniger Auslösemechanismus des Vorhofflimmerns ist.
- Die His-Bündel-Ablation und AV-Knoten-Modifikation sind palliative Therapieverfahren zur Kontrolle der Kammerfrequenz, wobei aber eine Wiederherstellung der AV-Synchronizität und Senkung des Thromboembolierisikos nicht erreicht werden.
- zusätzlich meist VVI SM notwendig
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