Rudolph Virchow war ein großer Mediziner des 19. Jahrhunderts.
Er war der der Begründer der modernen Pathologie. Er war ein Vertreter der streng naturwissenschaftlich orientierten Medizin. Auch als Sozialreformer hat er sich einen Namen gemacht. Sein Ziel war eine humanistischen Gesellschaft und eine soziale Medizin, die beide auf dem Boden einer naturwissenschaftlichen Aufklärung stehen sollten.
Lebensdaten | |
- geboren 13. Oktober 1821 in Schivelbein (Hinterpommern)
- gestorben 1902 in Berlin)
- Er war Stipendiat der Berliner Militärärzte-Akademie Pepinière.
- Danach arbeitete er in der Prosektur der Berliner Charite.
- 1848 beteiligte er sich aktiv an der Märzrevolution.
- 1849 folgte er einem Ruf auf den ersten in Deutschland bestehenden Lehrstuhl für Pathologie an der Universität Würzburg.
- 1856 wurde er Direktor des neugegründeten Pathologischen Instituts der Charité in Berlin und blieb dort 46 Jahre bis zu seinem Tod.
Hier irrte Virchow | |
- Da sie angeblich seiner Zellularpathologie widersprach, stand er den Erkenntnissen der Mikrobiologie als Krankheitsursache sehr skeptisch gegenüber.
- Die Evolutionstheorie Darwins sah er als interessantes Denkmodell an. Insgesamt konnte er sich aber nicht dafür erwärmen.
Zitate | |
- Alles Leben besteht aus Zellen."Rücken wir bis an die letzten Grenzen vor, an denen es noch Elemente mit dem Charakter der Totalität oder wenn man will, der Einheit gibt, so bleiben wir bei den Zellen stehen. ... Ich kann nicht anders sagen, als dass sie die vitalen Elemente sind, aus denen sich die Gewebe, die Organe, die Systeme, das ganze Individuum zusammensetzen".
- "Die naturwissenschaftliche Frage ist die logische Hypothese, welche von einem bekannten Gesetz durch Analogie und Induction weiterschreitet; die Antwort darauf giebt das Experiment, welches in der Frage selbst vorgeschrieben liegt. ... Die Naturforschung setzt also Kenntniss der Thatsachen, logisches Denken und Material voraus; diese drei, in methodischer Verknüpfung, erzeugen die Naturwissenschaft".
- "Wer kann sich darüber wundern, dass die Demokratie und der Socialismus nirgend mehr Anhänger fand, als unter den Aerzten? dass überall auf der äussersten Linken, zum Theil an der Spitze der Bewegung, Aerzte stehen? die Medicin ist eine sociale Wissenschaft, und die Politik ist weiter nichts, als Medicin im Grossen".
- "Soll die Schule irgend gedeihen, so muß sie ganz und ohne Rückhalt dem Klerus entzogen werden und an die Stelle pfäffischer Überlieferung ein freisinniger Unterricht treten, dessen Grundlage die positive Naturanschauung bildet".
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