Thromboseprophylaxe erfolgt entweder über Gabe von
- Cumarinen (z.B. Marcumar)
- NMH = niedermolekulare Heparine
Neuerdings wird die Gabe von NMH auch zur Therapie der akuten tiefen Beinventhrombose und der Lungenembolie propagiert.
Thromboseprophylaxe und OP: Die letzte Gabe von NMH sollte mindestens 12h vor und frühestens 8-12h nach dem Eingriff erfolgen.
50er Regel: Seitens der Gerinnung besteht idR Operabilität, bei
- Thrombocyten > 50.000/µl
- PTT < 50 sec
- Quick > 50
Heparininduzierten Thrombocytopenie:
- HIT I: ungefährlicher Thrombocytenabfall in den ersten postoperativen Tagen, jedoch nicht unter 100Tsd/µl, die Thrombocytenzahl normalisiert sich auch unter weiterer Heparingabe.
- HIT II: Gefährliche Komplikation, bei der es zu paradoxen Thrombemolien der Venen der Extrmitäten, sowie arterielle cerebrale, viscerale und periphere Verschlüsse kommt. Der Thrombocytenabfall findet sich meist am 5.-14. postoperativen Tag, seltener bis zum 21. Tag. Es sollte deshalb neben dem Ausgangswert am 3.-5. postop. Tag und 1-2 mal pro Woche über weitere 14 Tage der Thrombocytenserumwert bestimmt werden. Bei V. a. HIT ist das auslösende Agens abzusetzen und dafür eine Thromboseprophylaxe mit z.B. Desirudin (Revasc) anzusetzen. Die Thrombocytopenie normalisiert sich innerhalb einer Woche.
Labordiagnostisch sollte eine Antikörpernachweis durch ELISA-test nach Amiral und HIPA-Test erfolgen.
Bei Verdacht auf HIT sollte Heparin abegsetzt und Heparinoid oder Hirudin gegeben werden. Nach Normalisierung der Thrombocytenzahl kann überlappend die orale Antikoagulation mit Marcumar begonnen werden.
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