Stabilisierung des Beckens mit Beckenzwinge[Home]

Indikation: Die Beckenzwinge wird notfallmäßig bei instabilen Beckenverletzungen (Typ B und C-verletzung), die häufig mit Kreislaufinstabilität einhergeht, angelegt. Ziel ist primär die Kompression von Blutungen aus dem venösen Plexus und Beckenknochen. Die Zwinge verbleibt bis zur definitiven internen Fixation oder bei Inoperabilität aufgrund Polytraumatisierung oder Intensivpflichtigkeit.

Kontraindikation: stabile Beckenfrakturen Typ A, Rotationsinstabilität Typ B ohne Kreislaufinstabilität, Längsfrakturen der Schaufel, Zweipfeilerfrakturen des Acetabulums, transiliakale Luxationsdfrakturen

OP-Technik: Der Eingriff kann im Schockraum erfolgen. Die Reposition der verletzten Beckenhälfte erfolgt durch manuellen Zug am Bein, Innenrotation des Beines und laterale Kompression des Beckens, bis die Beckenzwinge angelegt ist. Die Zwinge wird am Schnittpunkt zwischen der Verlängerungsachse der Femurachse und dem von der spina iliaca anterior superior nach dorsal gefällten Lot. Sie sollte auf Höhe der Sakroiliakalgelenke platziert sein. Es erfolgt zunächst über eine Stichinzision die Platzierung auf der unverletzten Seite und anschließend auf der verletzten Seite.

Gefahren: Bei zu ventraler Lage besteht die Gefahr iatrogener intraabdomineller Verletzung (Sigma, Rektum, Blase), bei zu dorsaler Lage Verletzung des glutealen Gefäß-Nervenbündels. Durch Überkompression kann es zu Nervenverletzungen kommen.


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