Physiologie der Gasbildung des Verdauungstraktes[Home]

Dünn- und Dickdarm enthalten idR < 200ml Gas, sowohl nach Fasten, als auch postprandial. Die Darmgase setzen sich sehr variabel zusammen aus

Bei Flatulenz ist der Ausstoß von H2 und CO2 hoch und von N2 niedrig. Die tägliche rektale Gasausscheidung liegt im Mittel bei 705 ml/d (470-1490), die tägliche Flatusrate liegt bei 10-20, unter Reizkost (Bohnen) steigt die stündliche Gasausscheidung um das 10fache. Beim Schluckakt gelangen jeweils einig ml Luft in den Verdauungstrakt, die zum großen Teil wieder aufgestoßen werden, im Darm wird N2 kaum resorbiert und gelangt also über Aerophagie in den Darm. CO2, H2 und CH4 werden im Darm gebildet. CO2 entsteht durch Neutralisierung der Magensäure mit dem Bicarbonat der Pankreas- und Gallesekrete sowie durch Neutralisierung freier Fettsäuren im Jejunum. CO2 diffundiert sehr leicht bereits aus Duodenum und Jejunum ins Blut. Oppulente Mahlzeiten können jedoch durch eine Überproduktion zu Meteorismus mit CO2 führen. H2 entsteht im Colon durch Fermentation von Kohlenhydraten durch Bakterien. H2 diffundiert gut ins Blut und wird über die Lunge abgeatmet. Methan (CH4) wird im Colon ausschließlich von Bakterien, insbesondere durch Methanobrevibacter smithii gebildet: 4 H2 + CO2 -> CH4 + 2 H2O?. Hierbei wird die Gasmenge ca gefünftelt. 30% der Erwachsenen bilden größere Mengen Methan und neigen so weniger zu Flatulenz. Alle genannten Gase sind geruchlos. Den Geruch verursachen schwefelhaltige Substanzen (Methanethiol, Dimethylsulfid, Wasserstoffsulfid).
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