Schenkelhalsbrüche sind hüftnahe Brüche des Oberschenkelknochens. Sie treten vorwiegend im höheren Lebensalter auf.
Die Versorgung erfolgt fast immer operativ. Da diese Verletzung vor Entwicklung heutiger moderner Operationsverfahren häufig zu langer Bettlägrigkeit führte, bestand ein hohes Risiko tödliche Komplikationen, z.B. eine Lungenentzündung oder eine Lungenembolie zu entwickeln. Deshalb erzeugen Schenkelhalsbrüche auch heute noch bei den Betroffenen ausgeprägte Angstreaktionen. Da mit den heutigen Operationsmethoden in den meisten Fällen eine frühzeitige Mobilisation unter Vollbelastung möglich ist, treten jedoch die früher gefürchteten Komplikationen wesentlich seltener auf.
Behandlung
Die Behandlung der Schenkelhalsbrüche ist abhängig vom Alter und der Bruchform.
- Liegt die Bruchlinie nahe am Hüftkopf (medial), ist der Verlauf des Bruches steil und ist der Bruch verschoben, dann ist die Behandlung der Wahl die Implantation einer Hüftprothese. Vom Alter und dem Allgemeinzustand des Patienten hängt dann ab, ob eine Hüftkopfprothese oder eine Totalendoprothese implantiert wird. Bei der Hüftkopfprothese erfolgt nur Ersatz des Hüftkopfes und nicht der Hüftgelenkpfanne, bei der Totalendoprothese wird der Hüftgelenkkopf und die Hüftgelenkpfanne ersetzt.
- Liegt die Bruchlinie nahe am Hüftkopf (medial) beim jungen Patienten und ist der Bruch weniger steil verlaufend und nicht verschoben oder eingestaucht, kann versucht werden, den Hüftkopf zu erhalten. Dazu wird der Hüftkopf mit dem Schenkelhals mit Zugschrauben verschraubt. Vorraussetzung hierfür ist, dass der Eingriff möglichst frühzeitig nach dem Unfallereignis (am besten innerhalb von 6 Stunden) erfolgt. Es besteht allerdings das Risiko, dass der Hüftkopf minderdurchblutet wird und abstirbt und somit in einem nachfolgenden Eingriff die Implantation einer Hüftprothese erforderlich wird.
- Liegt die Bruchlinie am Übergang zwischen Schenkelhals und Oberschenkelschaft (pertrochantär), erfolgt die Versorgung durch Einbringen von Metallimplantaten. Es kann dadurch meist eine sofortige Wiederbelastbarkeit des Beines erreicht werden.
Nachbehandlung
Nach Einbringen einer Hüftprothese oder nach Versorgung eines pertrochantären Bruches kann i.d.R. frühzeitig die Belastung am Gehbock oder an Gehstützen bis zur Vollbelastung gesteigert werden.
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