MRSA (methicillinresistenter Stap. aureus):
Seit Anfang der neunziger Jahre bis 1995 stieg in Deutschland die Inzidenz der MRSA von 1.7-3.7% auf 8.0%, auf Intensivstationen bis 13%, in Japan, USA, Spanien, Italien, Frankreich und England ist die Durchseuchung im Krankenhaus 20-60%, in den Niederlanden und Skandinavien wenige %. MRSA sind in Deutschland glykopeptidempfindlich, in Japan und USA treten zunehmend vancomycinresistente Keime auf. Der Erreger ist in unbelebter Umgebung monatelang überlebensfähig.
Übertragung im Krankenhaus vorwiegend über Schmierinfektion von Wunden, 90% aller nosok.Staphylokokken-Infekte werden über Hände übertragen, aber auch Luft, Blutdruckmanschetten, Handtücher, Taschentücher, Decken.
Maßnahmen bei MRSA-Infektion (Empfehlung Robert-Koch-Institut):
- Isolierung des infizierten Patienten, Händedesinfektion vor und nach Betreten des Patientenzimmers, Schutzkittel und Mundschutz bei Betreten des Patientenzimmers (täglich wechseln und nicht im Flur aufhängen), bei Patientenmanipulation Handschuhe tragen, tägliches Waschen der Patienten mit antiseptischer Lösung (Octenisept), Bettwäsche täglich wechseln, Pflegeutensilien verbleiben im Patientenzimmer, tägliche Flächendesinfektion
- Minimierung der notwendigen Patiententransporte
- wöchentliche Screeninguntersuchung bei Patienten und Kontaktpersonal (Abstriche der vorderen Nasenhöhlen beider Nasenlöcher). Die hygienischen Maßnahmen können aufgehoben werden, wenn in mindestens 2 Untersuchungen kein MRSA mehr nachgewiesen wird.
- Sanierung des Patienten: Dekolonisierung der Nasenvorhöfe: Mupirocin über 5 Tage 3 mal täglich in beide Nasenvorhöfe reiben; Dekolonisierung des Rachens: 5 Tage 3 mal täglich 0.1% Chlorhexamedlösung spülen; über 3 Tage täglich Ganzkörperantiseptik mit Sanalind, Lavasept, Octenisept oder Chorhexidin, PVP-Jodseife, weiter 7 Tage 2 mal täglich Haarewaschen. Wenn 3 Tage nach Behandlungsschluss auf 3 aufeinander folgenden Tagen ein negatives Abstrichergebnis vorliegt, kann die Isolation aufgehoben werden.
- Patienten können mit MRSA entlassen werden, der Hausarzt und Angehörige müssen entsprechend informiert werden. Gesunde sind nicht ansteckungsgefhrdet, jedoch Kontaktpersonen mit offenen Wunden, Ekzematöse, Immunsupprimierte.
- infiziertes Pflegepersonal oder Ärzte sollten bis Nachweis der Sanierung nicht am Patienten arbeiten. Bei negativem Abstrich 3 Tage nach Behandlungsschluß kann wieder am Patienten gearbeitet werden, regelmäßige Kontrollen bis 3 Monate nach Behandlungsende.
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