Funktion: IgM?-Antikörperbildung, Phagocytose pathogener Keime, Sequestration überalterter Erythrocyten
Erkrankungen:
Hyperspleniesyndrom:
Ätiologie: Kollagenosen, hämatologische Erkrankungen, lymphatische Erkrankungen, Speicherkrankheiten, Infektionserkrankungen
Klinik: Überfunktion der Milz mit Splenomegalie, periphere Zytopenie (Anämie, Granulocytopenie, Thrombocytopenie)
Indikation zur Splenektomie:
- notfallmäßig bei stumpfem Bauchtrauma
- Kugelzellanämie (Therapie der Wahl)
- Morbus Werlhof (bei Fehlschlagen konservativer Maßnahmen)
- protale Hypertension
- Schmerzen nach Milzinfarkt
- diagnostische Splenektomie beim M. Hodgkin
Nach splenektomie erfolgt die Phagocytose pathogener Keime in der Leber. Diese kann Pneumokokken jedoch nicht in gleichem Maße, wie die Milz filtern. Bei elektiven Eingriffen sollte deshalb 3-4 Wochen vor geplanter Splenektomie ein polyvalenter Impfstoff gegeben werden. Nach nicht elektiver Splenektomie sollte die Impfung 2-3 Wochen postoperativ erfolgen. Bis zum 7.Lebensjahr muß eine Langzeitantibiose erwogen werden.
Komplikation nach Splenektomie:
OPSI-Syndrom (Overwhelming Post Splenectomy Infection Syndrome)= Postsplenektomiesepsis, meist bei Kindern, seltener Erwachsene
Mit zunehmender Kenntnis der immunologischen Aufgaben der Milz insbesondere bei Kindern, wird die Indikation zur Splenektomie strenger gestellt. Versuche der Autotransplantation von Milzgewebe ins Omentum majus bieten im Vergleich zur Splenektomie keine Vorteile.
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