Herzinfarkt |
Der Herzinfarkt ist eine der Haupttodesursachen in den reichen Ländern
Diagnostik des Herzinfarktes
Längerer Text zum Thema HI
Abkürzungen :
HI = Herzinfarkt , VWI = Vorderwandinfarkt HWI = HinterwandinfarktEnglisch: acute myocardial infarction = AMI
ACS = Akutes Koronar Syndrom =
instabile Angina pectoris oder kleiner Hi oder großer HiNicht zum ACS gehört die stabile Angina pectoris
Nicht zum ACS gehört der Brustschmerz ohne KHK
Einteilung an Hand der ST Hebung
STEMI = ST Elevation Myokard Infarkt Non STEMI = Myokardinfarkt ohne ST Hebung( zb intramuraler Hi , zb Seitenwand HI )
Definition + Einteilung + Abkürzungen
Knappe Definition: Zerstörung von Herzmuskelgewebe durch den Verschluß eines Herzkranzgefäßes.
Lexikondefinition: Herz(muskel)infarkt durch Koronarinsuffizienz (v.a. infolge Koronarsklerose ), d.h. durch rasche, kritische Ausmaße erreichende Einengung eines Koronararterienastes bedingtes »territoriales Mangel-Versorgungsgebiet des Myokards« mit mehr oder weniger ausgedehntem Gewebsuntergang (Myokardnekrose ) eines ganzen Wandabschnittes (= transmuraler Infarkt, mehr als halbe Wanddicke) oder nur begrenzter Wandbereiche (= subendokardialer, rudimentärer oder Teilschichtinfarkt).
Einteilung:
Zeitlich :
akuter Infarkt stattgehabter Infarkt alter InfarktEinteilung an Hand der ST Hebung im EKG
STEMI = ST Elevation Myokard Infarkt Non STEMI = Myokardinfarkt ohne ST Hebung ( zb intramuraler HI , zb Seitenwand HI ) Wichtigte Einteilung , da unterschiedlich zu therapieren ST Hebungs Infarkt : Lyse oder PTCA anstreben Nicht ST Hebungsinfarkt meist keine LyseSchweregrad:
kleiner Infarkt (zb intramural , subendokardial,rudimentär) intramural = nur innere Herzwandschichten betroffen großer Infarkt ( zb transmural = alle Muskelschichten der Herzwand betroffen )Killip Einteilung des Schweregrades an Hand der Rasselgeräusche über der Lunge keine RGs bis Lungenödem
Lokalisation:
Vorderwand Hinterwand Seitenwand septaler Infarkt inferiorer Infarkt Posterolateral Infarkt strikt posteriorer Infarkt RechtsherzinfarktInfarkt + Komplikationen:
Infarkt + bedrohliche Rhythmusstörung (Kammerflimmern, Kammerflattern,Ventrikuläre Tachykardie , AV Block) Infarkt + Sekundenherztod Infarkt + anhaltende postinfarkt Angina Infarkt + Herzinsuffizienz Infarkt + kardiogener Schock Infarkt + Ventrikelseptumdefekt Infarkt + akute Mitralinsuffizienz bei betroffenem Papillarmuskel stummer Infarkt = Infarkt ohne Angina pectoris = unbemerkter InfarktEpidemiologie + Ätiologie + Kosten
Todesursache HI
1995 starben 87 739 Menschen in der BRD am AMI, an ischämischen Herzkrankheiten waren es insgesamt 183 736 Personen. Damit war der Myokardinfarkt im Jahr 1995 die häufigste Einzeltodesursache überhaupt.
1997 RKI : "Im vereinten Deutschland müssen wir jetzt mit mehr als 280 000 neuen Herzinfarktkandidaten pro Jahr rechnen",
In Deutschland gehen pro Jahr etwa 87 000 Infarkte tödlich aus
Sterblichkeit vor Erreichen des Krankenhauses : ca 30 - 50 % !! Sterblichkeit nach Erreichen des Krankenhauses: ca 5 - 15 %Von 100 Patienten mit akutem Herzinfarkt sterben auch heute noch 34 vor Erreichen der Klinik, weitere 16 versterben innerhalb der ersten drei Wochen nach dem Infarktereignis. Damit liegt die Drei-Wochen-Mortalität nach akutem Herzinfarkt bei 50%.
Gut die Hälfte aller Sterbefälle an akutem Infarkt bei Männern fallen bei über 70jährigen, bei Frauen bei über 80jährigen an.
Das durchschnittliche Sterbealter an AMI liegt bei Frauen mit 79,0 Jahren 8,3 Jahre über dem der Männer mit 70,7 Jahren.
Gesamtzahl der akuten Herzinfarkte ca 240000 HI / Jahr / BRD
Geschlecht :
Verteilung bei Infarktstudien: männlich : weiblich = 80 % : 20 %
Verteilung in HI Registern: männlich : weiblich = 66% : 34 %
"Der akute Herzanfall ist bei Männern die mit Abstand häufigste Einzeltodesursache. Im Alter zwischen 30 und 60 Jahren erleiden vier Mal mehr Männer einen Infarkt als Frauen"
Alter:
Durchschnittliches Alter bei HI Registern
66 Jahre , Männer 62 J , Frauen ca 72 Jahre
Durchschnittliches Alter bei Infarktstudien
männlich ca 65 Jahre weiblich ( im Durchschnitt 10 Jahre älter)Häufigste Uhrzeit 5- 10 Uhr morgens , Häufigster Tag Montag und Freitag
60 % der Herzinfarkte ereignen sich zu Hause, wenige innerhalb des Krankenhauses und wenige bei der Arbeit.
Häufigkeitsverteilung beim akuten Koronarsyndrom
ST Hebungs Infarkt ca 40 % Nicht ST Hebungsinfarkt ca 40 % Instabile Angina ohne Troponinanstieg , aber mit deutlicher Klinik und EKG Veränderungen ca 20 %Kosten:
Der Herzinfarkt ist eine teure Krankheit : Er ist ziemlich häufig , er muß meist im Krankenhaus behandelt werden . Es erfolgt meist eine Rehabilitation danach . Es erfolgt oft eine aufwendige Diagnostik . Es erfolgt öfter eine Berentung nach HI .
Derzeitige durchschnittliche Liegezeit bei HI in der BRD zZt 2001 :
18 Tage , fallende Tendenz in USA deutlich kürzer
Die Krankheiten des Kreislaufsystems hatten im Jahre 1993 bei der vorzeitigen Rentengewährung wegen Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit einen Anteil von 25 % bei Männern und 15 % bei Frauen und standen damit hinter den Erkrankungen des Bewegungsapparates an zweiter Stelle.
Sie verursachten 1990 mit über 15 Milliarden DM etwa 11 % aller direkten Kosten im Gesundheitssystem (Aufwendungen für Behandlung, Rehabilitation, Lohnfortzahlung und Renten wegen Erwerbs- und Berufsunfähigkeit). Sie stehen damit hinter den Erkrankungen der Verdauungsorgane (bei denen die Zahnbehandlungen den größten Teil aus- machen) an zweiter Stelle der wichtigsten Krankheitsgruppen.
Auch als Ursache für verlorene Erwerbstätigkeitsjahre (durch vorzeitigen Tod und durch Krankheit) und damit bei den sogenannten indirekten Kosten, die durch den Ausfall der Arbeitskraft entstehen, nehmen die Kreislauferkrankungen mit fast 18 Milliarden DM (13 % der durch alle Krankheiten verursachten indirekten Kosten) einen führenden Rang ein. Die ischämischen Gefäßerkrankungen sind sowohl an den direkten als auch an den indirekten Kosten der Herz-/ Kreislauferkrankungen insgesamt jeweils etwa zur Hälfte beteiligt.
Risikofaktoren
nicht beeinflußbar beeinflußbar Alter Cholesterin erhöht Geschlecht (Männer) LDL (schlechtes Cholesterin) erhöht Familiäre Belastung HDL (gutes Cholesterin) erniedrigt Zuckerkrankheit Hochdruck Rauchen Bewegungsmangel Wechseljahre Übergewicht exzessiver Alkoholkonsum GichtNeu entdeckte Faktoren
Erhöhte Blutspiegel von
Fibrinogen Insulin Homocystein Lipoprotein a und viele mehrWenn nur ein Faktor erhöht ist, steigt das Risiko eines Herzinfarktes um das 2 - 3 fache an. Sind besonders ungünstige Konstellationen vorhanden, kann das Risiko auf das 8-10 fache ansteigen.
Vorbeugung des Herzinfarktes
Ohne bekannte KHK (Primärprävention) Bei bekannter KHK ( Sekundärpräention )Vorbeugung
Sind die Risikofaktoren bekannt, kann jeder seine eigene Risikosituation einschätzen. Hier bietet sich dann der Ansatz, durch Umstellung des Lebenswandels die Risikofaktoren so weit wie möglich auszuschalten,
durch regelmäßige ärztliche Untersuchungen, mäßig essen, richtig ernähren auch als Therapie(ergänzung):NutritionalScience?, speziell InfarktDiaet?(Antioxydantien: hochdosiertes C, E, etc., Rohkost)
nicht rauchen, wenig Alkohol, viel Bewegung durch Einnahme von Tabletten gegen die ArteriosklerosePathologie
Meist liegt eine arteriosklerotische Wandveränderung im Koronargefäß vor . Dort kommt es zu einem Einriß der Gefäßintima ( glatte Gefäß- innenschicht die das Gefäß wie eine Tapette innen auskleidet ). Durch den Intimaeinriß wird das Gerinnungssystem des Körpers aktiviert. Die Aktivierung des Gerinnungsystem führt zur Ausbildung eines Thrombus, der das Gefäß teilweise oder komplett verschließt und zu einem lokalen Gefäßspasmus.Es gibt auch Herzinfarkte, die nur durch einen extremen länger anhaltenden Gefäßspasmus verursacht werden und bei denen man keine arteriosklerotischen Gefäßveränderungen findet. Dieser Mechanismus ist aber sehr selten und kann zB durch gefäßverengende Medikamente wie Ergotamin begünstigt werden.
Ein Koronargefäß kann höchstens 20 - 30 Minuten verschlossen bleiben , ohne daß irreversible Herzmuskelzerstörungen im versorgten Gefäßgebiet nachweisbar sind.
Die Mehrzahl der Infarkte tritt im linken Herzen auf, da das linke Herz eine deutlich größere Herzmuskelmasse besitzt als das rechte Herz.
Pathogenese
Arteriosklerose - Einriß - Thrombus - Gefäßspasmus - selten Embolie
90 % aller transmuralen Infarkte werden durch einen verschließenden Thrombus verursacht. Der Thrombus sitzt dabei auf einem ulzerösen oder eingerissenen Plaque.
Ein Vasospasmus = Gefäßkrampf kann zusammen mit einer Koronararteriosklerose ( selten auch ohne diese) und einer Thrombozythen Aktivierung und Aggregation zum Infarkt führen.
Selten führt eine Embolie zum Infarkt: Ausgangspunkt kann sein zB ein wandständiger Thrombus in der linken Herzkammer , eine endokarditischen Vegetation oder eine paradoxe Embolie aus dem rechten Herzen durch ein offenes Foramen ovale.
Makroskopisches Erscheinungsbild von Infarkten:
Transmuraler Infarkt: Er betrifft die ganze Dicke der Herzwand vom Endokard bis zum Epikard .
Subendokardialer Infarkt = intramuraler Infarkt: Kleine , oft multifokale Nekrosezonen , die auf die inneren Wandschichten beschränkt bleiben.
Lokalisation : Meist ist das linke Herz betroffen , in der Regel die freie Vorderwand oder die freie Hinterwand oder das Septum ( Kammerscheidewand ) mit Ausläufern in die Wand der rechten Herzkammer in ca 15 - 30 %. Isolierte Infarkte des Rechten Herzens und des rechten Vorhofes sind sehr selten.
Makroskopische Veränderungen im Zeitverlauf
Zeit vom Beginn Makroskopischer Befund 18 - 24 Stunden Blasser Muskel 24 - 72 Stunden Blasser Muskel + Hyperämie 3 - 7 Tage Hyperämischer Rand mit gelb werdendem Zentrum 10 - 21 Tage Maximale Gelbfärbung und Erweichung 7 Wochen Weiße FibroseMikroskopische Veränderungen im Zeitverlauf
Zeit vom Beginn Mikroskopischer Befund 1 - 3 Stunden Wellige Muskelfasern 2 - 3 Stunden Färbedefekt mit Tetrazolium oder basischem Fuchsin 4 - 12 Stunden Koagulationsnekrose mit Verlust der Kreuzstreifen, der kontraktilen Banden, Ödem , Hämorrhagie , frühes neutrophiles Infiltrat 18 - 24 Stunden Koagulations Nekrose, Pyknose der Zellkerne und der kontraktilen Banden im Randbereich 24 - 72 Stunden Kompletter Verlust der Zellkerne und der Streifung mit ausgeprägten neutrophilen Infiltraten 3 - 7 Tage beginnende Infiltration mit Makrophagen und fibrovaskulärer Umbau 10 -21 Tage Fibrovaskulärer Umbau mit ausgeprägtem Granulationsgewebe 7 Wochen Komplette FibroseDie mikro- und makroskopischen Veränderungen im Zeitverlauf variieren erheblich. Ein größerer Infarkt durchschreitet diese Veränderungen langsamer als ein kleiner Infarkt. Komplikation eines Infarktes hängen von der Größe und der Lokalisation , sowee der vorbestehenden Herzschädigung ab. Mögliche Komplikationen sind:
Komplikationen
Arrhythmien und Blockierungen mit einem möglichen Sekunden Herztod Ausdehnung des Infarktes oder Reinfarkt Herzinsuffizienz evt Lungenödem Kardiogener Schock Perikarditis Wandständige Thrombose mit möglicher arterieller Embolisation Wandruptur mit möglicher Tamponade Papillarmuskelabriß mit möglicher Klappeninsuffizienz Ausbildung eines KammeraneurysmasSymptome und Klinik
Die möglichen Anzeichen für einen akuten Herzinfarkt sind:
anhaltende Schmerzen hinter dem Brustbein, die in den linken oder rechten Arm, die Halsregion oder auch in den Oberbauch ausstrahlen können. Die Schmerzen sind "drückend" oder "brennend". Schweißausbruch, Übelkeit und Erbrechen als Begleiterscheinungen. Angstgefühl.Es gibt einen stummen Infarkt ( insbesondere bei Diabetikern) , der nur per Zufall im EKG oder Echo auffällt und dem Patienten keine Beschwerden bereitet hat. Bis zu 25 % aller Infarkte sind stumme Infarkte.
Der akute Brustschmerz tritt bei ca 75 % der Patienten mit frischem Herzinfarkt auf:
Er ist hinter dem Brustbein gelegen ( retrosternal) wird als brennend , drückend , beklemmend beschrieben Er kann linksthorakal gelegen sein Er strahlt oft in den linken Arm aus. Er strahlt selten in den rechten Arm aus. Er kann als akuter Oberbauchschmerz , als akuter Rückenschmerz in Höhe der BWS oder als Schmerz in den Hals und den Kiefer auftreten er hält meist > 30 Minuten an er läßt sich durch die Gabe von Nitrat meist nicht beseitigen. nach ca 24 Stunden verschwindet dieser Schmerz wieder , auch wenn der Infarkt nicht behandelt wurde.Zusätzliche Symptome:
Atemnot als Zeichen der Linksherzinsuffizienz Angst und Vernichtungsgefühl Hypotonie als Zeichen der Pumpschwäche der linken Herzkammer Übelkeit + Erbrechen Blässe Schweißausbruch Synkope infolge langsamen Herzschlages Ventrikulärer Tachykardie Kammerflimmern , Kammerflattern Vermehrtes Extrasystolie Sekunden HerztodVorzeichen:
Bei der Mehrzahl der Patienten kommt der Infarkt ohne jede Vorzeichen.
Bei einem Teil der Patienten kommte es an den Tagen vor dem Ereignis zu einer typischen Angina pectoris Symptomatik. Es kann zu einer Verschlechterung einer vorbestehenden stabilen Angina pectoris kommen. Es kann zu einem Leistungsknick kommen.
Oft werden Anzeichen eines Infarktes als Rückenschmerzen, Schulterschmerzen, Halsschmerzen, Zahnschmerzen und Oberbauchschmerzen fehlgedeutet.
Diagnostik
Anamnesefragen
Seit wann bestehen die Schmerzen ? Sind die Schmerzen wellenförmig oder anhaltend ? Genau Lokalisation ? Ausstrahlung ? Besserung auf Nitro ? Hatten Sie schon einmal einen HI ?Körperliche Untersuchung
RR,Puls, Atemfrequenz,Herzgeräusche,RGs über der Lunge ?
Labor
Muskelwerte ( Es geht Muskelgewebe kaputt, deswegen taucht Muskeleiweiß vermehrt im Blut auf.)
Myoglobin ( am schnellsten ) CK-Nac CK-MB Troponin ( am spezifischsten) GOT,GPT LDHNormalwerte für Myoglobin
Männer 21 - 98 ng/ ml Frauen 19 - 56 ng / mlDie oberer Messgrenze des Gerätes liegt bei 900 ng/ ml höherer Werte werden mit > 900 angegeben Eine Verdünnung erfolgt nicht mehr.
Troponin I
Normalbereich 0,01 - 0,08 mikrog/l instabile AP , kleiner Hi , 0,08 - 0,15 mikrog/l eindeutiger HI > 0,15 mikrog/ lSonstige wichtige Blutwerte:
Elektrolyte ( Na,K,Ca) Blutzucker Nierenwerte ( Kreatinin, Harnstoff) Blutbild + Leukozyten CRPSonstige Verfahren
EKG - 12 Kanal ( einfach,schnell und sehr aussagekräftig) Fragestellung im EKG signifikante ST Hebungen ja nein ? Signifikante ST Senkungen ja nein T-Negativierung LSB , RSB Herzfrequenz > 100 AV Block ? Echo ( einfach,schnell und sehr aussagekräftig) Hauptfragestellung EF normal , gering reduziert , mittelgradig reduziert , stark reduziert Koronarangiografie (aufwendiger, deswegen seltener akut gemacht)EKG-Diagnostik erschwert bei:
Schenkelblockbildern , insbesondere Linksschenkelblock WPW-Syndrom Hypertrophie des Herzens altem Infarkt Schrittmacher-EKGIm EKG schlecht zu sehende Infarkte
kleine Infarkte Septuminfarkt Seitenwandinfarkt strikt posteriorer Infarkt frischer Infarkt im frühesten StadiumDifferential Diagnostik
Lungenembolie ( mit Hinterwandinfarkt verwechselbar) Akute Aortendissektion Perikarditis = Herzbeutelentzündung Ösophagusspasmus , Ösophagitis Ulkus ventrikuli Gallenkolik Akute Pankreatitis Wirbelsäulenbeschwerden der BWS Rippenbeschwerden zB Tietzesyndrom Ösophagusruptur - Boerhavesyndrom Pleuritis = Rippenfellentzündung Prinzmetal-Angina SpontanpneumothoraxBilder
Infarktstadien im EKG Lokalisation der Angina Pectoris http://www-medlib.med.utah.edu/WebPath/CVHTML/CVIDX.html Herrvorragende anatomisch-pathologische Bilder von Herz und Gefäßen http://korb1.sote.hu/KKK/DESCRIPT/1927/1927011D.HTM Pathologisch-anatomisches Präparat mit Wandveränderungen bei Infarkt und kleinem wandständigen Thrombus http://korb1.sote.hu/KKK/DESCRIPT/1927/1927068D.HTM Herzwandaneurysma http://www2.umdnj.edu/~shindler/papillary_rupture.html Papillarmuskelabriß im Echo ( Papillarmuskel hängt im LA)Kalk in einem Wasserrohr
Laborwerte bei einem Herzinfarkt
Echobefund bei VW-Infarkt
Echobefund bei HW-Infarkt
Bild von SK, Actilyse, Aspisol, Betablocker, Valium
Therapie
Was kann man als Patient selbst tun ?
Kurzübersicht
Stationäre Einweisung EKG und Blutdruck monitoring Bettruhe im Sitzen IV Zugang Sauerstoffgabe Sedierung zb mit Valium iv Schmerztherapie und Gerinnungstherapie mit ASS 500 mg Schmerztherapie mit Opiat zb Polamidon,Morphin oder Dipidolor Betablocker falls Frequenz > 60 / min und RR systol > 100 mmHG ACE-Hemmer falls Druck hoch Nitroperfusor Diuretikum falls nötig Heparin 30000 - 50000 E / 24h Streptokinase 1,5 Mio in 1 Std. oder Actilyse 100 mg Defibrillation falls nötig Schrittmachertherapie falls nötig Beatmung falls nötigallgemeine Maßnahmen
Notarztbegleitung des Patienten bis ins Krankenhaus Bettruhe in eher sitzender Position stationäre Einweisung bei klarem EKG sofort auf Intensiv Monitoring erste Tage auf Intensivstation Sauerstoffgabe iv Zugang , es reicht eine BraunüleMedikamentöse Therapie
ASS: Aspisol 1 Amp iv oder Godamed 500 mg zum Lutschen Heparin Bolus 5000 E iv Tenormin iv 1/2 - 1 Ampulle iv ( = 2,5 - 5 mg Atenolol) falls RR systol > 110 mmHg und f > 60 danach 2 * 50 mg Tenormin / Tag oral Valium iv 5 - 10 mg oder oral 5 - 10 mg falls Lyse geplant vorher erst unterschreiben lassen Nitroperfusor 50 mg Nitroglyzerin 3- 6 ml/h Polamidon 1/2 - 1 Ampulle iv falls noch deutlicher Schmerz nach Aspisol , Valium und NitroperfusorThrombolysetherapie
Indikation Kontraindikation falls klarer frischer HI im EKG oder eindeutige Symptomatik falls keine Kontraindikationen und Pat.einverstandenHeparinperfusor 30000 E - 40000 E / 24 hStreptokinase SK 1,5 Mio E in 1 Stunde Actilyse bei großem HI und jungem Patienten oder stattgehabter SK-Lyse in den letzten Monaten 100 mg front loaded = Akkzeleriertes Dosisschema 1. 15 mg als intravenöser Bolus 15 ml von 50mg in 50 ml ( Flasche 1 ) 2. 50 mg als iv Infusion über 30 Min. ( Flasche 2) 100 ml/h von 50 mg in 50 ml 3. 35 mg als iv Infusion über 60 Min. Rest von Flasche 1 auf 35ml/h
Doppelbolus Actilyse zB als Fortsetzung einer Notarztlyse 50 mg iv als Bolus sofort , nach 30 Minuten erneut 50 mg iv als Bolus
falls keine Streptokinaselyse sofort beginnen nach einer SK Lyse Heparin erst nach 12 h beginnen nach Actilyse mit dem Heparin sofort beginnenRR Senkung auf systol.Werte < 120 mmHg zb mit Betablocker oder ACE Hemmer
bei deutlichen RGs über der Lunge Lasix 1 Ampulle iv
Blutzucker sollte zwischen 60 und maximal 200 liegen
BZ Senkung zb durch Bolus Altinsulin 4 E iv evt wiederholt oder Insulinperfusor
evt Magnesiumsulfat iv
Nicht notwendig oder nicht sinnvoll
intramuskuläre Spritzen von Xylocain , Valium oder sonst was ZVK über Vena Subclavia ( im Reanimationsfall natürlich möglich ) Xylocain iv ( nur bei rez Salven > 5 ) Cortison vor SK Antihistaminikum vor SK Digitalis als initiale Herzinsuffizienztherapie Adalat bei Angina Herzenzyme abwarten vor Lyse RR > 150 sollte vermieden werden Theophyllin bei Asthma kardiale Schrittmacher bei Frequenz > 40 Dopamin oder Dobutrex falls RR nur vorübergehend tief Troponinbestimmung bei klarem HI im EKG Troponinbestimmung als Notfall Troponinbestimmung bei gelystem HI Nehb und V7-V9 Ableitungen bei unklarem HI, dann eher ein Echo machenVerbesserungswürdig:
draußen:
Notarztbegleitung bis auf die Intensivstation Defibrillation durch Rettungssanitäter keine im. Spritzenim Krankenhaus:
bessere und schnellere HI Diagnose Kürzere Pforte Lyse Zeit Kürzere Pforte Betablockerzeit Betablockertherapie als Standardtherapie des HI Zweiten Bolus Actilyse nach NAW Lyse nicht vergessenFalsche Therapie
Unbegleiteter Transport ins Krankenhaus Eigene Fahrt des Patienten ins Krankenhaus im. Spritze Verzicht auf eine Lysetherapie bei alten Patienten > 75 Jahre Lyse bei Linksschenkelblock , der als Vorderwandinfarkt angesehen wird.Wichtige Entscheidungen:
HI ja oder nein ? großer Hi oder kleiner Hi ? Krankenhauseinweisung ja - nein ? Notarzt ja - nein ? Intensivstation ja - nein ? Lyse ja - nein ? Betablocker ja - nein ?Mobilisationsstufenplan:
Die Steigerung erfolgt nach Arztanordnung. Mobilisationsübungen werden von der Krankengymnastik übernommen
Stufe 0: Patient hat strengste Bettruhe, Patient darf nichts selbst tun Stufe 1: Patient wäscht den Oberkörper selbst, Patient hat strenge Bettruhe, Patient darf nur mit Unterstützung gedreht werden Stufe 2: Patient darf sich im Bett selbständig waschen, Patient darf mit gewickelten Beinen an der Bettkante sitzend essen, Patient darf auf den Toilettenstuhl Stufe 3: Patient darf sich am Waschbecken sitzend waschen, Patient darf mit Begleitung zur Toilette gehen, Patient darf am Tisch essen Stufe 4: Patient darf sich auf der Station bewegen - aber noch keine Treppen steigen, Patient versorgt sich selbst Stufe 5: Patient darf unter Aufsicht der Krankengymnastik TreppensteigenWas kann man als Patient ( Betroffener , Angehöriger) beim akuten Herzinfarkt selbst tun ?
Das wichtigste für den Patienten :
Keine unnötige Zeitverzögerung , an den HI denken , ihn nicht verleugnen , Notarzt anrufenKontrollieren Sie Bewußtsein, Atmung und Puls,
bei Bewußtlosigkeit -> stabile Seitenlage, bei Atemstillstand -> Atemspende, bei Herzstillstand -> Herz-Lungen-Wiederbelebungbei erhaltenem Bewußtsein:
lagern Sie den Betroffenen mit erhöhtem Oberkörper, öffnen Sie beengende Kleidung (Krawatte, Hemd etc.), den Betroffenen warm halten beruhigen Sie den Betroffenen und sorgen Sie für Ruhe Notarzt anrufen 19222 dem Notarzt den Weg erleichtern Licht am Hof brennen lassen jemanden an die Straße schicken Aspirin geben Beruhigungsmittel geben Für gute Sauerstoffzufuhr achten , zb Fenster öffnen Bei hohem Blutdruck Hochdrucktablette geben.Ist der Betroffene bei Bewußtsein, ist eines der wichtigsten Maßnahmen die Beruhigung. Versuchen Sie nicht hektisch zu werden. Sorgen Sie für Ruhe, wenn erforderlich schicken Sie andere Personen beispielsweise aus dem Zimmer. Öffnen Sie beengende Kleidung des Betroffenen wie Krawatte, Hemd etc., öffnen Sie ein Fenster. Legen Sie den Patienten mit erhöhtem Oberkörper auf den Rücken (dies dient der Entlastung des Herzens). Veranlassen Sie schnellstmöglich den Notruf.
Verlauf
Immer noch sterben circa 40% aller Herzinfarktpatienten, bevor sie eine Klinik erreicht haben bzw. bevor sie von einem Arzt gesehen wurden.
Sterblichkeit im Krankenhaus zwischen 5 und 15 %
Bei ST Hebungsinfarkt 12 - 15 % Bei Nicht ST Hebungsinfarkt ca 5 %negativer Einfluß auf Sterblichkeit
weibliches Geschlecht ( Sterblichkeit doppelt so hoch wie bei Männern) Alter Diabetes Sterblichkeit ca doppelt so hoch wie bei Nichtdiabetikern Reinfarkt deutliche Herzinsuffizienz bei Aufnahme großer Ausfall im Echo hohe initiale Herzfrequenz bei KH - Aufnahme > 100 LSB > RSB > kein Schenkelblock Reanimation bei Aufnahme Kardiogener Schock bei AufnahmePositiver Einfluß auf Sterblichkeit
schnell im KH schnelle Lyse männliches Geschlecht negatives EKG keine Hebungen im EKG keine RGs über der Lunge initiale Herzfrequenz < 70 bei Sinusrhythmus kein DiabetesWichtige Verlaufsfragen
Wieviele Patienten mit HI werden ins Krankenhaus eingewiesen ? Wie werden sie ins Krankenhaus transportiert ? Wie hoch ist der Anteil der HIs die auf Intensiv behandelt werden ? Wie hoch ist die Lyserate ? Wie hoch ist die Defib-rate ? Wie hoch ist die Beatmungsrate ? Wie hoch ist die Sterblichkeit beim akuten Krankenhausaufenthalt ? Wieviele gehen zum Herzkatheter ? Wieviele gehen zur Bypass OP ? Wieviele werden dilatiert oder gestentet ? Wieviele gehen zur Reha ? Wieviele werden "Pflegefälle" ? Wieviele werden berentet ( innerhalb 1 Jahr, innerhalb 5 Jahre ) ? Wie hoch ist die Sterblichkeit nach einem Jahr , nach 5 Jahren ?Mögliche Komplikationen eines Herzinfarktes
Rhythmusstörungen Arrhythmien und Blockierungen mit einem möglichen Sekunden Herztod Ausdehnung des Infarktes oder Reinfarkt Herzinsuffizienz evt Lungenödem Kardiogener Schock Perikarditis Wandständige Thrombose mit möglicher arterieller Embolisation ( Gehirn , Bein ) Schlaganfall Wandruptur mit möglicher Tamponade Papillarmuskelabriß mit möglicher Klappeninsuffizienz Ausbildung eines Kammeraneurysmas Asystolie Herzwandaneurysma/Diskussion