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Allgemeines

Jährlicher Umsatz der GKV in der Bundesrepublik: 250 Mrd DM. Im Mittel gehen Europäer 7.3 mal jährlich zum Arzt, Deutsche 12 mal jährlich. 2001 betrugen die Ausgaben für die Verwaltung der GKV 7,6 Mrd Euro ÄB 21.10.02.

Trotz Reduktion der Verweildauer im Krankenhaus pro Patient stiegen die Krankenhausausgaben auf 54,4 Mrd. € in 2001. Kostensteigernd waren eine Zunahme der Personal- und Sachkosten um 3,8 und 2%, sowie eine Zunahme der Zahl der behandelten Patienten um 0,6%. ÄB, 12.12.02.

Nach Angabe des Münchener ifo-Institutes fließen in Deutschland 14.7% des BIP in den krankheitsbedingten Arbeitsausfall. Damit liegt es weltweit hinter den USA (15.7%) und Österreich (14.8%) an dritter Stelle. Die reinen Gesundheitsausgaben lagen für Deutschland 2000 bei 10.5% BIP. Die hohen Kosten werden auf das System der Lohnfortzahlung zurückgeführt.

Von 218.435 Millionen € Gesundheitsausgaben in 2000 in der Bundesrepublik flossen zirka 30% in Einkommensleistungen (Lohnfortzahlung), 26,5% Ausgaben für ärztliche und 18,8% für pflegerische Leistungen. Statistisches Bundesamt

Nach Angaben des Statistischen Bundesamt war 2002 der durchschnittliche Resourcenverbrauch pro Kopf in der Gesundheitsverwaltung (62100,4€/a) deutlich höher, als in der stationären Patientenversorgung einschließlich Material- und Medikamentenkosten (48808,2€/a). Im ambulanten Sektor einschließlich Apotheken, war der Resourcenverbrauch etwa gleich (63259.3 €/a). (1) (2)

Nach einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung besteht das Problem nicht in einer Kostenexplosion, sondern in den reduzierten Einnahmen der Krankenkassen FAZ, 12.2.03

Zu Gunsten der inneren Sicherheit wird der Etat des Gesundheitsministeriums für 2003 um 73% gekürzt Staatsausgaben 2002

Krankenkassen

Nach einer Studie des Beske-Institus für Gesundheitssystemforschung, Kiel sei die GKV von der Politik zur Entlastung anderer Sozialversicherungszweige (Renten- und Arbeitslosenversicherung) bzw. öffentlicher Haushalte "geplündert" und in den Jahren 1995 bis 2003 mit 30 Milliarden Euro belastet worden. Ohne diese finanziellen Belastungen hätten die Krankenkassen ihre Beitragssätze stabil halten können, anstelle Defiziten im Milliardenbereich wären Überschüsse erwirtschaftet worden Ärztezeitung 16.7.2002. Allein für die Jahre 2002 und 2003 werde die GKV zusätzlich mit 4,5 Mrd. Euro belastet.

Zusätzliche Verluste entstehen durch Mehrfachnutzung von Krankenkassenchipkarten durch mehrere Personen ÄB 5.2.03.

Einzelne Kassen werden deutlich durch den Riskostrukturausgleich belastet. So führte die Techniker Krankenkasse in 2001 mehr als 30% ihrer Beitragseinnahmen (3,5 Milliarden €) an die anderen Kassen ab und mußte so ein Defizit von 213 Millionen € verbuchen. Handelsblatt, 28.6.02

Für 2001 betrugen die Verwaltungs- und Abschlusskosten der PKV rund 19,1 Prozent gemessen an den Versicherungsleistungen (ohne Regulierungskosten). Das entspricht 2,76 Milliarden Euro. ÄB 21.6.02

Verbraucherschützer warnen davor, daß Krankenkassen von ihnen zu erbringende Leistungen auf die Pflegekassen abschieben Verbraucherzentrale NRW 9.12.2002. 2002 zahlten die krankenkassen bei 16% der Krankenhauspatienten nicht fristgerecht oder gar nicht. Das entsprach Außenständen zum Ende des ersten Halbjahres 2002 von insgesamt rund 1,3 Mrd. €. DKI.

Krankenhaus:

Die 2.242 Krankenhäuser versorgen in Deutschland jährlich über 16,5 Mio. Patienten mit 1,1 Mio. Mitarbeitern bei 56 Mrd. Euro Jahresumsatz (Quelle DKG 2002).

Eine Prognose von Kienbaum 15.4.2002 zeigt den Trend der zukünftigen Entwicklung an. Danach wird ein Abbau der Bettenkapazitäten insbesondere in den Fächern Innere und Chirurgie erwartet und damit ein Personalabbau im pflegerischen Bereich bei Personalaufstockung im ärztlichen Bereich und im Bereich der Informationsverarbeitung. Bereits jetzt beginnt der internationale Wettbewerb um ärztliches Personal.Ärzteblatt, 2.6.2002

Zunehmend wird die Gesundheitsversorgung der Regulierung durch die freie Marktwirtschaft überlassen. Im insgesamt stagnierenden Gesundheitsmarkt können Privatkliniken bzw. private Träger deutliche Wachstumsraten aufweisen. So werden auch städtische Einrichtungen privatisiert. Als Gründe werden die Finanznot der Kommunen bei steigendem Kostendruck angegeben, privatisierte Einrichtungen könnten sich möglicherweise auch über Kapital an den Börsen eindecken Ärztezeitung, 15.7.2002. So besteht das Risiko, daß privatisierte Krankenhäuser von kapitalstarken ausländischen Unternehmen aufgekauft werden. In England beteiligt sich gar der gesamte National Health Service durch Gründung einer eigenen Bank am freien Kapitalmarkt Ärzteblatt, 2.7.2002 und überträgt die Aufgaben, die durch das NHS nicht geleistet werden können an Privatkliniken Ärztezeitung 1.8.02. Jedoch versagt das NHS Patienten, die aufgrund zu langer Wartezeit im Ausland opreiert werden wollen, die Kostenzusage ÄB4.1.03.

Die staatliche britische Einheitsversicherung führt eher zu Beitragsmißbrauch als in einer zweckgebundenen Sozialversicherung Ärztezeitung 15.7.02 und damit auch zu mehr Engpässen bei der Patientenversorgung Ärztezeitung 12.7.02.

Probleme

Links: Statistisches Bundesamt - DKG - Prof. Lauterbach - Institut der deutschen Wirtschaft Köln - Krankenhausplan NRW
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