Femurschaftfraktur |
Therapie: Beim Erwachsenen erfolgt obligat eine operative Versorgung, infrage kommen die Marknagelung, die Plattenosteosynthese oder die externe Fixation.
Falls primär eine operative Therapie nicht möglich ist, kann eine Tibiakopfextension in Extensionsschiene mit 1/10 Körpergewicht Extensionsgewicht erfolgen. Eine konservative Behandlung erfolgt heute nur noch ausnahmsweise oder zB unter Kriegsbedingungen. Es muss dann die Extension suprakondylär angebracht werden. Geeignet zur weiteren Behandlung ist der Thomas-Splint.
Marknagelung: Der Eingriff erfolgt auf dem Extensionstisch bei gebeugtem Kniegelenk, wobei die Extension über eine suprakondylären ins Femur eingebrachten Kirschnerdraht oder Steinmannnagel erfolgt. Der Nagel wird über einen proximal des trochanter major angebrachten Hautschnitt platziert. Als Repositionshilfe kann ein Distraktor oder temporär in die Fragmente eingebrachte Schanzschrauben verwendet werden. Eine Dynamisierung ist idR nicht erforderlich, bei postoperativer Beinverlängerung sollte nach 6 Wochen, bei fehlender Kallusbildung nach 6-8 Wochen dynamisiert werden. Schlagworte: aufgebohrt/unaufgebohrt, statisch/dynamisch, antegrad/retrograd Risiken: Rotationsfehlstellung, Längenfehler, Fettembolie
Plattenosteosynthese: Es eignen sich LC-DC-Titanplatten, die am dorsolateralen Schaftbereich montiert werden. Bei A- und B-Frakturen können zusätzlich interfragmentäre Zugschrauben verwendet werden. Bei C-Frakturen mit Knochendefekten können winkelstabile Platten als Überbrückungsosteosynthese angebracht werden.
Fixateur externe: Dieser kommt nur ausnahmsweise beim Erwachsenen temporär oder als Rückzugsoption und definitiv bei schwer verletzten Kindern in Betracht. Montiert wird er unilateral von lateral.