Die Funktion des Kleinhirns |
Das Kleinhirn erhält über seine Afferenzen aus dem Cortex, dem vestibulären Apparat und dem Rückenmark sowohl Informationen über den Ist-Zustand des Bewegungsapparates und seine Lage im Schwerefeld der Erde, als auch über die im Cortex geplanten Bewegungsabläufe.
Das Kleinhirn stellt daher eine Integrations- und Rückkopplungsinstanz für den motorischen Cortex dar, welche die vom Cortex vorgegebenen Bewegungspläne an den vom Kleinhirn registrierten Ist-Zustand des Bewegungsapparats anpaßt.
Für die Bewältigung dieser Aufgabe gibt es Neocerebelläre Regelkreise und Archi/Palaeocerebelläre Regelkreise.
Archi/Palaeocerebelläre Regelkreise: Sie erhalten Afferenzen aus dem Rückenmark, den Nuclei vestibulares und der Formatio reticularis (Tractus spinocerebellaris ant. und post., Tractus olivocerebel-laris (Kletterfasern), Tractus vestibulocerebellaris, Fasern aus der Formatio reticularis) und beein-flußen efferent den Ruhetonus und die Bewegungsausführung im Rückenmark (Tractus cerebellorubralis; Tractus cerebelloreticularis).
Neocerebelläre Regelkreise: Sie erhalten Afferenzen vom motorischen Cortex (Tractus cortico-ponotocerebellaris) sowie rückgekoppelte Information von den Kleinhirnefferenzen (Tractus olivocerebellaris). Efferent beeinflußen sie die Bewegungsplanung in den motorischen Cortexarealen (Tractus cerebello-thalamicus).
Autor *wikiReuss