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Das Gleichgewichtssystem

Dient der Steuerung der Kopf und Körperhaltung, sowie der Augenbewegungen im Verhältnis zum Raum bzw. zum Gravitationsfeld der Erde.

Verbindung zum Cortex nur spärlich, daher kaum Bewußte Wahrnehmung. Arbeitet überwiegend reflektorisch.

Rezeptoren in den Bogengangsorganen und den Maculaorganen des Utriculus und des Sacculus.

Die Zellkörper des I. Neurons liegen im Ganglion vestibulare. Ihre Fortsätze erreichen über den N. vestibulocochlearis nach Eintritt im Kleinhirnbrückenwinkel den Hirnstamm wo sie

	entweder in den Nuclei vestibulares umgeschaltet werden, 

oder zu einem kleineren Teil, direkt zur Formatio reticularis und dem Vesti- bulocerebellum (Nodulus, Uvula, Vermis, und Flocculus) verschaltet werden.

Die Vestibulariskerne integrieren Informationen aus dem Vestibularapparat mit propriozeptiven Informationen aus dem Kopf, Hals und Rumpfbereich. Sie teilen sich in:

	Nuclei vestibularis sup. und medialis: sie verschalten vorallem Fasern aus 
	den Bogengangsorganen zu den Augenmuskelkernen, aber auch zum 
	Kleinhirn.

sowie den Nucleus vestibularis inferior: Er veschaltet vorallem Fasern aus den Maculaorganen von Utriculus und Sacculus überwiegend zum Kleinhirn.

und den Nucleus vestibularis lateralis: Er erhält nur einen geringen Teil seiner Afferenzen aus der Macula utriculi. Der Überwiegende Anteil stammt von den Nuclei fastigii des Kleinhirns. Er stellt somit eine Rückkopplungsstation des vestibulären Systems dar.

Die Efferenzen der Vestibulariskerne (2. Neuron) verlaufen zu folgenden Hirnregionen:

	Zum Kleinhirn: 
	Lobus flocculonodularis (Archicerebellum, Verarbeitung von Reizen aus den 
	Bogengangsorganen zur Koordination schneller Bewegungen).

Uvula vermis und Paraflocculus (Palaeocerebellum, Steuerung des Muskelgrundtonus, Haltetonus). Dort werden Purkinjezellen erregt, die in den Nucleus vestibularis lateralis projizieren. Sie stellen einen Regelkreis zur Feinabstimmung der Vestibularisreflexe dar.

Indirekte Eingänge aus den Vestibulariskernen verlaufen zur unteren Olive und beeinflußen so über Kletterfasern den unteren Kleinhirnwurm.

Zu den Motoneuronen des Hals- und oberen Thorakalmarks: Fasern des Nucleus vestibularis medialis ziehen im Fasciculus longitudinalis medialis als Tractus vestibulospinalis medialis. Sie sind für die Koordination der Kopf und Augenbewegungen verantwortlich.

Zu den g- und a-Motoneuronen der Extensoren des gesamten Rückenmarks: Fasern des Nucleus vestibularis lateralis ziehen im Tractus vestibulospinalis lateralis in das Rückenmark und sorgen dort für die Aufrechterhaltung des Muskelgrundtonus und seine Anpassung auf äußere Einwirkungen und dadurch bedingte Störungen des Körpergleichgewichts.

Zur Formatio reticularis: Über den Tractus vestibuloreticularis. Fasern aus der F. reticularis beeinflußen ihrerseits die motorischen Hirnnervenkerne und über den Tractus reticulospinalis das Rückenmark. Weiter wird durch Sie die Haarzellen des Labyrinths gehemmt. Durch Reizung der F. reticularis kommt es außerdem zu den vegetativen Erscheinungen bei Dauererregung des vestibulären Systems (Brechreiz nach extensiven Schauklns, Karusselfahrens oder bei Seegang, Seekrankheit).

Zu den Augenmuskelkernen: Diese Verbindung über den Fasciculus longitudinalis medialis dient beispielsweise der Blickstabilisierung beim Schauen aus dem fahrenden Zug. (Nystagmus)

Autor *wikiReuss
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