Bacillus anthracis, Sporenbildner, Erstbeschreibung 1876 durch Robert Koch. Befallen werden Mäuse, Meerschweinchen, Rind, Schaf, Ziege, Pferd, die Infektion kann von den Tieren auf den Menschen übertragen werden. Infektionen zwischen Menschen treten nicht auf. Wenige Sporen reichen, um einen tödliche Infekt hervorzurufen. Am häufigsten ist Hautmilzbrand (95-98%), seltener Lungenmilzbrand oder Darmmilzbrand, alle Formen können zur Milzbrandsepsis führen.
Klinik:
- Hautmilzbrand: juckend rote Pusteln mit schwarzem Zentrum an Händen, Unterarmen, Gesicht und Hals, idR gutartiger Verlauf, in septischen Fällen Fieber, Schüttelfrost, Durchfälle, Hautblutungen, Milzschwellung, Meningitis, Atemlähmung.
- Lungenmilzbrand: plözlicher Schüttelfrost mit hohem Fieber und atypischer schwerer Bronchopneumonie, blutiger Auswurf, unbehandelt nach wenigen Tagen tödlich.
- Darmmilzbrand(selten): Gastroenteritis mit Durchfall und blutigem Erbrechen.
Therapie: Das Robert-Koch-Institut empfiehlt Ciprofloxazin, Doxycyclin oder Amoxicillin
Auf der schottischen Insel Gruinard war im 2.Weltkrieg durch die Briten Versuche mit Milzbrand durchgeführt worden. 50 Jahre lang war das Betreten der Insel verboten. Erst nach Desinfektion der Insel 1986 mit 200 Tonnen Formaldehyd in 2000 Tonnen Seewasser verdünnt, wurde am 24.4.2001 die Insel offiziell für sicher erklärt.
Die USA verfügen über einen Impfstoff gegen Milzbrand, der in Deutschland jedoch noch nicht auf dem Markt ist.
Die Impfung muß vor Erregerkontakt erfolgen. Seit einigen Jahren werden US-Soldaten gegen Milzbrand geimpft.
Am 5.10.2001 verstarb in Florida das erste mal seit 25 Jahren ein US-Amerikaner an Lungenmilzbrand.
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