Risikofaktoren: Alkohol, Nikotin, Nitrosamine?, Achalasie, Verätzungsstrikturen
Klinik: Dysphagie, retrosternale Schmerzen, Gewichtsverlust
Diagnostik: Breischluck, ÖGD, CT, bei Va Einbruch in die Trachea Bronchoskopie, Tumormarker SCC
Prognose: unbehandelt nach Erstdiagnose ~ 8 Monate
Plattenepithelcarcinom in 60-70%
Adenocarcinom in 30-40%
Für das therapeutische Vorgehen muß zwischen suprabifurkalem und infrabifurkalem Ösophaguscarcinom und zwischen T1/T2 (auf Ösophaguswand beschränkt)und T3/T4 ((lokal fortgeschritten) unterschieden werden.
Therapie:
- suprabifurkales Ösophaguscarcinom: bei T1/T2-tumoren ist die abdominale, mediastinale und ggf auch cervikale Lymphdissektion anzustreben. Bei T3/T4-tumoren sind häufig aufgrund der Nähe zum Tracheobronchialsystem keine RO-resektionen möglich. Es kann hier ggf durch neoadjuvante Strahlen- und Chemotherapie ein down-staging erfolgen.
- infrabifurkales Ösophaguscarcinom: bei T1-T4-tumoren abdominale und mediastinale Lymphadenektomie.
OP-technik:
- Thorakale Plattenepithelcarcinome: En-bloc-Resektion mit ductus thoracicus und v. acygos über Rechtsthorakotomie. Die transmediastinale stumpfe Dissektion ist bei hohem Risiko bei transthorakalem Vorgehen indiziert.
- Distale Adenocarcinome: transthorakale oder transhiatales Vorgehen möglich mit Lymphadenektomie im unteren hinteren Mediastinum und abdominal.
- hochgradige Dysplasien und auf die Mukosa beschränktes gut differenziertes Adenocarcinom können endoskopisch durch Mukosaresektion behandelt werden, bei hohem OP-risiko ist auch {photodynamische Therapie}? möglich.
- Transthorakale Ösophagektomie: Posterolaterale Thorakotomie in Halblinksseitenlage. Eröffnen der Pleura parietalis, Mobilisieren des Ösophagus bis zur v. azygos, Ligieren derselben. Absetzen des Ösophagus proximal und Verschluß der Thorakotomiewunde, mediane Oberbauchlaparotomie, Mobilisieren des Duodenums, Skelettierung der großen Magenkurvatur unter Schonung der gastroepiploischen Gefässe, Dissektion der parakardialen und zöliakalen Lymphknoten, nach Luxieren des Ösophagus nach abdominal Absetzten der Kleinkurvaturseite des Magens. Darstellen des proximalen Ösophagusstumpes über einen Zugang parallel des linken m. sternocleidomastoideus, retrosternaler Hochzug des Magenschlauchs und Ösophagogastrostomie. Wundverschluss.
Palliativ kann über endoskopische Lasertherapie und Tubuseinlage eine Tumorpassage erreicht werden.
Strahlentherapie: Bei R0-resektion ist keine Strahlentherapie indiziert, da dadurch zwar die Lokalrezidivrate gesenkt, jedoch nicht die Überlebensrate verbessert wird. Bei R1-resezierten suprabifurkalen Ösophaguscarcinomen können durch Strahlentherape eine lokale Metastasierung in das Tracheobronchialsystem ggf vermeiden werden.
Nachsorge: symptomorientiert, es ist keine Prognoseverbesserung durch eine strukturierte Nachsorge belegt.
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