Freie Software
 
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Was ist freie Software?

Unterschied zwischen FreeSoftware und OpenSource

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FreieSoftware (zumindest nach RichardStallman) basiert auf dem Gedanken, daß die Weitergabe des Programms in gewisser Weise die moralische Verpflichtung mit sich bringt, auch den Sourcecode weiterzugeben, da mit dem Sourcecode der Nutzen für die Gesellschaft gemehrt wird, ohne dem Urheber zu schaden. Aus dem GNU Manifesto http://www.gnu.org/gnu/manifesto.html:

Extracting money from users of a program by restricting their use of it is destructive because the restrictions reduce the amount and the ways that the program can be used. This reduces the amount of wealth that humanity derives from the program. When there is a deliberate choice to restrict, the harmful consequences are deliberate destruction.

The reason a good citizen does not use such destructive means to become wealthier is that, if everyone did so, we would all become poorer from the mutual destructiveness. This is Kantian ethics; or, the Golden Rule.

Nehmen wir einmal an (und dies ist ja hochgradig umstritten), eine solche Verpflichtung bestünde tatsächlich. Nun könnte man aber problemlos argumentieren, daß es dann bereits für die "freie" (genauer: kostenlose) Weitergabe der ursprünglichen Software eine moralische Verpflichtung gibt, denn schließlich ist auch diese Handlung für die Gesellschaft sehr nützlich. Diese Verpflichtung wird aber explizit für FreieSoftware nicht postuliert (selbst von RichardStallman nicht), vermutlich weil an dieser Stelle überdeutlich würde, daß hier in die freie Willensentscheidung des Einzelnen eingegriffen würde.

Nein, die Begründung, wie sie oben steht, kann so nicht gelten. Ist deshalb FreieSoftware schlecht? Keineswegs. Aber gerade weil es nicht selbstverständlich ist, Software zu verschenken, bringt es dem Schenker Freude, sie weiterzugeben. Dies ist aber notwendig, um in Abwesenheit von Bezahlung eine Motivation zu bieten.


Ich denke, dass FreieSoftware eine gute Sache ist, aber die oben gegebene Begründung ist schlecht: Moral ist ein schwieriger Begriff und die Schlußfolgerung Nutzen+(Kein Schaden)=(Moralische Verpflichtung) ist dubios.

Meiner Meinung nach baut sich unsere gesamte Gesellschaft (mag man das für gut oder schlecht halten) um den Eigentumsbegriff und den Schutz des Eigentums auf. Software ist, wie jedes produzierte Gut, zunächst einmal Eigentum des Produzenten, für das er Verantwortung hat, mit dem er aber auch tun kann, was er will. Normalerweise wird die Software im Rahmen eines Vertrages (von Lizenzbedingungen) weitergegeben. Solche Verträge sind frei gestaltbar und beide Seiten sind frei in ihrer Entscheidung Verträge einzugehen.

Den ersten beiden Sätzen kann ich leider nur zustimmen. Dass Eigentum und sein Schutz irgendwie mit dem Begriff "frei" in Verbindung stehen, möchte ich stark anzweifeln. Eigentum ist doch gerade die Einschränkung der Freiheit des Anderen, nämlich ein gesellschaftlich sanktionierter Schutz vor der Wegnahme des mir eigenen durch den Anderen. --ToKa

Die GPL ist sogar ein sehr starker Schutz des Eigentums an dem produzierten Sourcecode. Es ist ja nicht so, als ob man den Sourcecode damit herschenkt. Die Lizenz ist sehr strikt was die weiteren Rechte der Benutzer angeht.

Im Prinzip hast Du recht, die GPL schützt das 'Eigentum' der Gemeinschaft, indem sie verbietet, dass die Rechte eingeschränkt werden. Mit dem Rest hast Du nicht recht: Wenn Du die Software selbst im stillen Kämmerlein verwendest, dann ist der Sourcecode tatsächlich hergeschenkt und Deine Rechte sind in keinster Weise eingeschränkt. Erst wenn Du Deine darauf basierenden Arbeiten weitergibst, schränkt sie Dich insofern ein, dass die Weitergabe unter der GPL erfolgen muss. Die GPL schützt also das Eigentum der Gemeinschaft, indem sie verbietet, die Freiheitsrechte am Code in irgend einer Weise einzuschränken. Ob das Verbot der Einschränkung der Freiheitsrechte selber eine Einschränkung von Freiheitsrechten ist, ist eine philosophische Frage, die ungefähr so gut beantwortet werden kann wie die Frage, was passiert wenn Du in die Vergangenheit reisen und Deine eigene Geburt verhindern könntest.

Konsequenterweise müsste man dann fragen: Gibt es überhaupt 'Freiheit'? Denn jede Freiheit muss zwangsläufig das Verbot beinhalten, die Freiheit der anderen einzuschränken, sonst wäre sie für den anderen keine Freiheit mehr. Die eigene Freiheit hört immer dort auf, wo die Freiheit des anderen anfängt, und umgekehrt. Nur so kann sie funktionieren.

FreieSoftware sehe ich als eines von vielen möglichen Modellen (Vertragsformen, Lizenzbedingungen) zur Weitergabe von Software. Es wäre schön, wenn sich dieses Modell weiter verbreitet. Es wird sich weiter verbreiten, wenn es sich für die Beteiligten als vorteilhaft herausstellt. Man muss daher diese Vorteile herausarbeiten, behauptete Moralverpflichtungen sehe ich eher kontraproduktiv.

Aus ProjektOekonux:

Freie Software, also solche, die man ohne Zwang zur Gegenleistung frei verwenden, studieren, verbreiten und verbessern darf, ist aus der heutigen Welt nicht mehr wegzudenken. Das Internet gäbe es ohne sie nicht. Dennoch unterscheidet sich Freie Software so sehr von der weit verbreiteten proprietären: Einmal veröffentlicht, gehört Freie Software nämlich allen. Niemand muß also Lizenzgebühren abdrücken, um jene Software benutzen, studieren, weitergeben oder verbessern zu dürfen. Und noch etwas: Viele Entwickler schreiben Freie Software ehrenamtlich. Daran haben sie persönlich ihre Freude und die Allgemeinheit einen grossen Nutzen. Dieses völlig neuartige Prinzip müßte in Begriffen wie Angebot, Nachfrage und Geld denkende Menschen erschaudern lassen.

Kleiner Kommentar: Bezüglich der nur in Geld denkenden Menschen gebe ich Dir recht, aber wo gibt es die? Kompensierende Werte sind hier neben eigenem Spaß auch soziale Anerkennung und (oft unbeabsichtigt) Macht (in Fällen wie RichardStallman und LinusTorvalds). Angebot und Nachfrage? Aber klar! Emacs, LaTeX, Linux und Apache ziehen deshalb so viele Entwickler an, weil hier Nachfrage besteht. Dies zu ignorieren ginge an der Realität vorbei. -- OlafKummer


Ich stelle fest, dass ich bisher fast immer FreieSoftware (nicht aber GPL) produziert habe. Meistens handelt es sich um IndividualSoftware für bestimmte Kunden. Sie können mit der Software machen, was sie wollen, sie können sie studieren, modifizieren oder weitergeben. --GregorRayman

Gregor, du schreibst in deiner edit-Zusammenfassung "Individualsoftware ist FreieSoftware". Ich habe bei meiner Software auch einen hohen Anteil an IndividualSoftware, allerdings vorzugsweise als ProprietäreSoftware. Das ist wohl eine Frage der Vertragsgestaltung. Selbst wenn du deinen Kunden aus Sicherheitsgründen Nutzungs- und Entwicklungsrechte einräumst, musst du Ihnen noch keine anderen Rechte (z. B. ein Vertriebsrecht) einräumen. -- HelmutLeitner

Da hast Du sicherlich Recht, dass muss ich nicht. Allerdings war es bisher fast immer so, dass die Software so individuell war, dass der Kunde sie, wenn überhaupt, nur an seine direkten Konkurenten weitervertreiben konnte. Nur einmal hatte ich erlebt, dass das der Kunde wollte. Die Edit-Zusammenfassung war aber sichelich nicht ganz korrekt.



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